Bei Google Maps, Apple Karten und Co. gibt es Trap Streets. Die erfundenen Wege und Strassen sollen Nutzer jedoch nicht in die Irre führen. Es gibt einen anderen Grund für die kreativen Ergänzungen.

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Wollen Google, Apple und Co. ihre Kunden etwa hinters Licht führen? Wie unter anderem "chip.de" berichtet, gibt es bei den herkömmlichen Online-Kartendiensten Google Maps, Karten und vielen anderen Anbietern sogenannte "Trap Streets", die auch als Fake Strassen bekannt sind. Auf den Landkarten dieser Services erscheinen ab und an Strassen, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Doch warum machen die Online-Riesen das?

Tatsächlich nutzen Google Maps und Co. Fake Strassen, um sich vor Datendiebstahl zu schützen. Kopiert ein anderer Anbieter die Karte und übernimmt eine ausgedachte Strasse oder gar ein ausgedachtes Dorf, lässt sich der Klau leicht überführen. Apple, Bing und alle anderen Anbieter versuchen somit, ihre aufwendig und kostspielig erstellten Karten zu schützen.

Dass sich ein Nutzer der Karten deshalb verirrt, ist eher unwahrscheinlich. Meist werden unbenannte Feldwege mit lustigen Namen getauft. Sie werden von der Navigation in der Regel nicht berücksichtigt.

Woher stammt die Idee?

1925 setzten die beiden Kartografen Otto G. Lindberg und Ernest Alpers die erfundene Stadt Agloe in der Nähe von New York City auf ihre Karte. Knapp zehn Jahre später wurde ihre Karte plagiiert, die Konkurrenz übernahm die erfundene Stadt für ihre eigene Karte. Seitdem ist diese Form eines Wasserzeichens üblich. Auch Telefonbuchanbieter integrieren immer wieder erfundene Kontakte in ihre Datenbanken - so können sie Diebstahl leichter überführen.

Diese Trap Streets gibt es

In acht deutschen Städten gibt es beim Kartendienst HERE die Prinzessin-Sina-Milena-Strasse. Von dieser royalen Dame hat jedoch kaum ein Deutscher bisher gehört - schliesslich ist sie frei erfunden. Sowohl in Solingen als auch in Darmstadt und Münster gibt es eine solche Strasse in der HERE-Datenbank.

Im Dorf Erpholzheim in Rheinland-Pfalz gibt es die Strasse Am Kirschgarten - oder nicht? Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine Trap Street des Kartendienstes von Bing. In Wirklichkeit befindet sich an der Stelle ein grosses Feld.

In Grossbritannien gab es bei Google Maps bis 2009 das frei erfundene Dort Argleton, das in der Street View sogar mit Häusern ausgestattet war. In der Realität sah der Ort anders aus: An der Stelle befand sich lediglich ein grosses Feld. Warum Google Maps den Ort gelöscht hat, ist nicht klar.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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