Offenbach (dpa/tmn) - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schränkt die kostenlos verfügbaren Funktionen seiner App WarnWetter ein. Die Vollversion kostet mit der neuen App-Version 1.8 nun 1,99 Euro für Android- und iOS-Geräte.
Nutzer können die erweiterten Funktionen per In-App-Kauf freischalten oder künftig eine deutlich eingeschränkte Ausgabe der App verwenden. Zum Funktionsumfang der Vollversion gehören das Niederschlagsradar mit Blitzdaten, aktuelle Satellitenbilder und Informationen zu tatsächlichen und gefühlten Temperaturen mit aktuellen UV-Daten. Wer den Kurs von Gewitterzellen prognostiziert haben will, erhält ausserdem die aktuellen ortsbezogenen Vorhersagemodelle.
Anlass für die Einschränkungen ist ein Urteil des Landgerichts Bonn (Az.: 16 O 21/16), das ein privater Wetterdienst erwirkt hat. Demnach ist es dem DWD untersagt, die App in ihrer bisherigen Form kostenlos weiter zu betreiben. Nach Ansicht des Gerichts ist eine kostenlose Wetterinformation über rein amtliche Warnungen hinaus ein Verstoss gegen das Wettbewerbsrecht.
Das Urteil und seine Folgen bedeuten aber nicht, dass die WarnWetter-App für Nichtzahler unbrauchbar wird. Viele hilfreiche Wetterdaten bleiben kostenlos verfügbar. Dazu gehören Warnlagen bis auf Gemeindeebene oder einstellbare Alarme bei Wetterereignissen. Nutzer können sich ausserdem Orte einstellen, für die sie Warnungen erhalten wollen. © dpa
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