Berlin (dpa) - Das Digitalgeschäft wird für die Zeitschriftenverlage in Deutschland immer wichtiger. Die Nutzung solcher Angebote nehme zu, teilte der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) in Berlin mit.

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Einen besonders deutlichen Zuwachs gibt es beim mobilen Zugriff auf Zeitschriftenwebsites. Hier sei die Zahl der User von 17,2 in 2014 auf 27,3 Millionen in 2015 gestiegen. Durch die digitalen Angebote bleibe die Reichweite insgesamt stabil, sagte VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer. "Und die Verlage erreichen im Digitalbereich Menschen, die sie vorher nicht erreicht haben."

Der Trend ist deshalb eindeutig: Die Zeitschriftenverleger wollen das Digitalgeschäft 2016/2017 weiter ausbauen. So gaben bei einer Erhebung im Auftrag des VDZ 89 Prozent der befragten Verlage an, die Investitionen in Mobile-Angebote steigern zu wollen, 67 Prozent sagten das für den Online-Bereich. Annähernd zwei Drittel (63 Prozent) gaben an, den Etat für Bezahlangebote auszuweiten.

Aber das ist keine Abkehr von der gedruckten Zeitschrift. Denn gleichzeitig erweitern viele Verlage ihr Printgeschäft: So wollen 61 Prozent von ihnen im laufenden Jahr neue Zeitschriften auf den Markt bringen. Die grosse Mehrheit (91 Prozent) kalkuliert mit ein bis vier neuen Titeln. Neue Sonderausgaben, etwa zur Fussball-Europameisterschaft, planen 89 Prozent der befragten Verlage.

Bei der Zahl der mindestens quartalsweise erscheinenden Publikumszeitschriften gab es Scherzer zufolge mit 1589 Titeln zum Ende des ersten Quartals 2016 einen neuen Rekordwert. "Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es 33 neue Titel." Im Jahr 2015 waren es 113 neue Magazine, 78 wurden eingestellt.

Die Zeitschriftenverlage beschäftigten 2015 rund 60 000 Mitarbeiter und erzielten einen Gesamtumsatz von 14,7 Milliarden Euro im Vergleich zu 15,1 Milliarden im Jahr davor. Die Branche erwartet laut der VDZ-Trend-Umfrage 2016 im Digital-Geschäft ein Umsatz-Plus von 16,7 Prozent, im gesamten übrigen Geschäft ein Plus von 10,7 Prozent. Bei Vertrieb und Anzeigen gehen die Verlage von einem Minus von 2,6 beziehungsweise 2,8 Prozent aus.  © dpa

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