Der Online-Händler Amazon spendiert seinem erfolgreichen «Echo»-Lautsprecher einen Bildschirm, berichtet das "Wall Street Journal". Der Konzern kämpft darum, seinen Vorsprung bei solchen Geräten gegen die wachsende Konkurrenz abzusichern.
Amazon will laut einem Zeitungsbericht das Angebot seiner vernetzten "Echo"-Lautsprecher um ein Modell mit Bildschirm erweitern. Auf dem Touchscreen mit sieben Zoll Display-Diagonale könnte die integrierte Assistentin Alexa zusätzliche Informationen bei Antworten auf Fragen des Besitzers zum Beispiel nach Wetter oder Verkehr anzeigen.
Das Gerät könne noch am Dienstag präsentiert werden und ab Juni in den Handel kommen, schrieb das "Wall Street Journal". Auf angeblichen geleakten Fotos des Geräts im Internet war so etwas wie eine modernere Version eines Radioweckers zu sehen.
Der erste "Echo"-Lautsprecher - ein Überraschungserfolg von Amazon, der den Trend zum Einsatz digitaler Assistenten im Haushalt erst so richtig befeuerte - kommunizierte mit den Nutzern per Sprache. Dass Alexa künftig auch verstärkt visuelle Informationen geben soll, wurde bereits im Februar klar. Damals erweiterte Amazon die Software auf seinen Fernseh-Boxen und -Sticks so, dass neben der gesprochenen Antwort auch zusätzliche Informationen auf dem TV-Bildschirm angezeigt werden. Das sind zum Beispiel die Prognose für die nächsten Tage beim Wetter oder das nächste Spiel des Teams bei Fragen nach einem Fussball-Ergebnis.
Nach Kamera auch Screen
Zunächst wurden die zusätzlichen visuellen Informationen auf dem TV-Bildschirm bei Alexa-Anfragen nur auf Antworten beschränkt, die direkt von Amazon geliefert werden. Sie werden aber auch für Partner offenstehen. Vor kurzem erweiterte der weltgrösste Online-Händler die "Echo"-Modellpalette auch um die Version "Look" mit einer Kamera. Damit sollen Nutzer Fotos und Videos von ihrem Outfit aufnehmen können. Angesehen werden sie bisher über eine Begleit-App auf dem Smartphone. Die Software soll auch helfen, sich zwischen verschiedenen Kombinationen von Anziehsachen zu entscheiden.
In dem Konkurrenzkampf digitaer Assistenten um die Gunst der Nutzer arbeitet Amazon daran, Alexa in möglichst viele Geräte verschiedener Hersteller zu bringen. Google versucht das gleiche mit seinem Google Assistant und brachte mit "Home" auch einen eigenen vernetzten Lautsprecher auf den Markt. Apple integriert seine Assistentin Siri in alle Geräte des Konzerns. Und Microsoft brachte seine entsprechende Software Cortana in einem Lautsprecher des von Samsung übernommenen Hifi-Spezialisten Harman Kardon unter. © dpa
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