• Täglich passieren in Deutschland, Österreich und der Schweiz Unfälle im Minutentakt.
  • Sei es ein Schlaganfall, ein allergischer Schock oder eine Vergiftung: Schnelle Hilfe ist hier überlebenswichtig.
  • Aber welche Nummer ist im Notfall die richtige?

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Ein Kind läuft blau an, der Partner greift sich stöhnend an die Brust oder die Nachbarin hat versehentlich das Quecksilberthermometer fallen gelassen – alles Szenarien, bei denen schnelles Eingreifen notwendig ist. Aber welche Nummer muss in welchem Fall angerufen werden?

112 – Der Rettungsdienst

Die 112 ist die Nummer des Rettungsdienstes und bietet seit 1991 in allen EU-Staaten, in Andorra, auf den Färöer-Inseln, auf Island, in Liechtenstein, Norwegen, San Marino, Schweiz, Türkei, Vatikanstadt, Bosnien und Herzegowina und Russland Hilfe.

Wählt man die 112 in den USA oder in Kanada, wird man automatisch an die dortige 911-Notrufnummer weitergeleitet. Generell sind Notrufnummern wie die 112 oder die 911 für akute, lebensbedrohliche Notfälle vorgesehen. Dazu gehört zum Beispiel der Herzinfarkt mit Anzeichen wie starker Brustschmerz, Atemnot oder kalter Schweiss.

Leidet die betreffende Person unter Seh- und Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen, können das Anzeichen für einen Schlaganfall sein.

Weitere Szenarien sind Unfälle mit schweren Verletzungen wie etwa hohem Blutverlust, Ohnmacht und Bewusstlosigkeit, ein allergischer Schock, eine anfallsartige Atemnot in Form eines Asthmaanfalls, schwere Verbrennungen oder sonstige starke Schmerzen.

Grundsätzlich gilt laut Malteser Hilfsdienst: Wer sich nicht sicher ist, ob ein lebensbedrohlicher Zustand vorliegt oder sich zu einem entwickeln könnte, sollte immer die 112 wählen.

Die 112 ist dabei neben der Nummer des Rettungsdienstes auch die Nummer der Berufsfeuerwehr, der technischen Rettung, der Wasserrettung, der Luftrettung (Rettungshubschrauber) sowie der Tierrettung.

Erfahrene Notrufexperten am Telefon entscheiden, welche Einsatzmittel zur Verfügung gestellt werden und betreuen helfende Menschen am Hörer weiter.

110 – Der Polizeinotruf

Sei es ein Wohnungseinbruch, ein vermisstes Familienmitglied, ein schwerer Unfall, eine Körperverletzung oder eine sonstige Straftat – wer sich unsicher oder bedroht fühlt, sollte laut Gewerkschaft der Polizei den Notruf der Polizei unter 110 wählen.

Ist es weniger dringend, wie etwa bei kleinen Blechschäden nach einem Autounfall, einem überquellenden Briefkasten der Nachbarn oder lärmenden Partygästen, sollte die Notrufnummer 110 freigehalten werden und stattdessen die Zentrale der örtlichen Polizei angewählt werden.

Die passende Nummer findet sich leicht im Telefonbuch unter dem Stichwort "Polizei" oder im Internet unter der Kombination des passenden Ortsnamens und dem Stichwort Polizei plus Telefonnummer.
Beispiel: "München Polizei Telefonnummer"

116 117 – Der ärztliche Bereitschaftsdienst

In dringenden, aber nicht lebensbedrohlichen Fällen sollte die 116 117 angerufen werden. Sie ist die bundesweite Nummer für den Bereitschaftsdienst, oft auch Notdienst genannt.

Die Anrufzentrale des ärztlichen Bereitschaftsdienstes verweist Patientinnen und Patienten an naheliegende Bereitschaftsdienstpraxen.

Diese können etwa bei Erkältungskrankheiten, Magen-Darm-Infekten mit Brechdurchfall, grippalen Infekten mit Fieber und Schmerzen, Infektionen von Hals, Nase, Ohren, einer Migräne oder einem Hexenschuss aufgesucht werden.

Ermöglicht der Gesundheitszustand keinen Besuch in der Praxis, gibt es laut dem Malteser Hilfsdienst auch die Möglichkeit, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst nach Hause kommt.

Generell gilt: Es werden sowohl Kassen- als auch Privatpatienten versorgt, die Kosten übernimmt die jeweilige Krankenkasse.

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Die Urlaubszeit steht bevor - und Autoreisende kommen dann an einer Sache kaum vorbei: Stau. Was aber tun, wenn man ans Ende eines solchen heranfährt? Der Auto Club Europa (ACE) gibt Tipps. (Bildcredit: IMAGO / Panthermedia)

19 240 – Die Deutsche Giftnotrufzentrale

Wer Sorge hat, sich vergiftet zu haben, oder Informationen zu Giftpflanzen benötigt, kann die Giftnotrufzentrale kontaktieren.

Laut des Malteser Hilfsdienstes gibt es noch keinen einheitlichen Giftnotruf für das gesamte Bundesgebiet, aber eine Reihe von regionalen Zentralen, bei denen der Notruf im Falle einer Vergiftung eingeht.

Eine Übersicht von Giftnotrufzentralen finden Sie zum Beispiel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Wählen Sie im Zweifel bei Vergiftungsnotfällen besser direkt die 112.

Übersicht von Giftnotrufzentralen in Deutschland

  • Baden-Württemberg (Telefon: 0761 19240)
  • Bayern (Telefon: 089 19240)
  • Berlin, Brandenburg (Telefon: 030 19240)
  • Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen (Telefon: 0551 192 40)
  • Hessen, Rheinland-Pfalz (Telefon: 06131 192 40)
  • Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen (Telefon: 0361 730730)
  • Nordrhein-Westfalen (Telefon: 0228 19240)
  • Saarland (Telefon: 06841 19240)

Giftnotrufzentrale Österreich

  • Wien: Vergiftungsinformationszentrale Gesundheit Österreich (Telefon: +43 140 643 43 / Sekretariat: +43 140 668 98 (Allgemeine Beratung))

Giftnotrufzentrale Schweiz:

  • Zürich: Schweizerisches Toxikologisches Informationszentrum (Telefon: +41 442 515 151 / Sekretariat: +41 442 516 666 (allgemeine Anfragen))
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