Am Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit. Viele Menschen verzichten auf verschiedene Nahrungsmittel oder Angewohnheiten. Auch unsere Redaktion verzichtet auf liebgewordene Dinge. Doch was hat es mit dem Fasten eigentlich auf sich?

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Nachdem gestern am Fastnachtsdienstag nochmal so richtig zugeschlagen wurde, beginnt heute mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit. Viele Menschen verzichten nun auf bestimmte Nahrungsmittel oder Gewohnheiten.

Was ist Fasten?

Die Fastenzeit ist in der westlichen Kirche eine 40-tägige Periode, die genutzt wird, um sich auf Ostern vorzubereiten. Sie gilt als Hauptfastenzeit. Ursprüngliche wurde auch die Adventszeit in Vorbereitung auf das Weihnachtsfest zum Fasten genutzt.


Der Aschermittwoch ist der erste Tag der 40-tägigen Fastenzeit bis Ostern - die Sonntage werden nicht mitgezählt. In der Aschermittwochsmesse bekommen katholische Gläubige ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet. Das soll sie an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern: Asche zu Asche, Staub zu Staub.

Auch der Islam hat eine Fastenzeit - den Ramadan, der 29 oder 30 Tage dauert.

Fasten bedeutet im klassischen Sinne den freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung und ist auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Schon der griechische Arzt Hippokrates soll auf Fasten als Heilmittel geschworen haben.

Während Gläubige früher sehr streng gefastet haben, sehen moderne Christen diesen Zeitraum mittlerweile lockerer an. Aber auf Fleisch verzichten am Aschermittwoch und am Karfreitag immer noch viele Menschen.

Woher kommt das Fasten?

Seit ungefähr dem 2. Jahrhundert nach Christus ist eine Fastenperiode in der Kirche bekannt, aber erst seit dem 4. Jahrhundert werden volle vierzig Tage und Nächte am Stück gefastet. Die Fastenzeit ist auf vierzig Tage festgelegt, da Jesus in der Wüste ebenfalls vierzig Tage gefastet hat.

Gefastet wird in der evangelischen Kirche bis zum Ostersonntag. An welchem Tag das sogenannte Fastenbrechen stattfindet, also der Tag, an dem man wieder "normal" isst, ist von Konfession zu Konfession unterschiedlich.

Warum fasten wir heutzutage?

Mehr als die Hälfte der Deutschen hält nach einer neuen Umfrage eine Fastenzeit aus gesundheitlicher Sicht für sinnvoll.

Am ehesten verzichten würden die Fastenbefürworter auf Alkohol (68 Prozent) und Süssigkeiten (59). Fleisch folgt mit deutlichem Abstand an dritter Stelle. Jeweils ein Drittel der Fastenfans könnte sich vorstellen, den Fernseher nicht einzuschalten oder über Wochen nicht zur Zigarette zu greifen.


Ein knappes Viertel glaubt, längere Zeit ohne Internet auskommen zu können, fast ein Fünftel hält das Auto für entbehrlich.

Fasten hat meistens zwei Dimensionen: Viele Menschen fasten, um dadurch abzunehmen. Es ist aber auch eine Zeit der Ruhe und Stille, die man nutzen kann, um sich aus dem hektischen Alltag zurückzuziehen.

Die evangelische Kirche ruft seit 1983 zu der Aktion "7 Wochen ohne" auf, einer Fastenaktion, bei der Menschen "die Routine des Alltags hinterfragen, eine neue Perspektive einnehmen, entdecken, worauf es ankommt im Leben", wie auf deren Webseite zu lesen ist.

In diesem Jahr ist das Motto "Augenblick mal! - Sieben Wochen ohne Sofort". Es soll zu Entschleunigung und mehr Pausen im Alltag anregen.

Darauf verzichtet die Redaktion

Zwischen Beruf und Familie kommt auch bei uns manchmal die Besinnung und die Entschleunigung zu kurz. Deswegen haben vier Redakteure beschlossen, auf ganz verschiedene Sachen zu verzichten.

Das sind:

  • Zucker
  • Snacks
  • Fleisch
  • Weizen
  • und das von den Grünen empfohlene Auto-Fasten

Wir werden nach den vierzig Tagen berichten, wie es uns damit ergangen ist, ob wir durchgehalten haben und was uns das Ganze gebracht hat.

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