- Die Dukan-Diät setzt vor allem auf tierische Proteine.
- Damit ist sie die ideale Abnehm-Methode für Fleischesser und Fischliebhaber, doch Experten sehen diese Ernährungsform kritisch.
- Wie die Dukan-Diät funktioniert und warum sie dennoch nicht empfehlenswert ist, erfahren Sie hier.
Erfunden wurde die Abnehm-Methode von dem französischen Arzt Dr. Pierre Dukan, der inzwischen seine Zulassung verloren hat. Dieser etablierte die nach seinem Namen benannte Diät mit Versprechen wie "Essen Sie, so viel Sie wollen" und "Kein Jo-Jo-Effekt".
Als so genannte Blitzdiät hat sie es angeblich sogar von Frankreich bis nach Hollywood geschafft. Schauspielerinnen wie
Dukan-Diät: Wie funktionieren die Phasen?
Die Dukan-Diät ist eine sehr strenge kalorienreduzierte Ernährungsform, die auf eine proteinreiche sowie kohlenhydrat- und fettarme Kost setzt. Dukan zufolge haben Proteine zahlreiche Vorteile: Sie sind schwer verdaulich und halten länger satt.
Darüber hinaus verbrauche der Körper beim Abbau von Proteinen viel Energie. Anders als Kohlenhydrate treiben sie ausserdem nicht den Insulin-Spiegel in die Höhe, was wiederum Heisshunger-Attacken verhindern soll. Auch ein Abbau von Muskulatur sei Dank der eiweissreichen Ernährung nicht zu befürchten.
Die Dukan-Diät besteht aus vier Phasen: Die Angriffsphase, die Aufbauphase, die Stabilisierungsphase und die Erhaltungsphase.
1. Angriffsphase
In der Angriffsphase (ein bis zehn Tage) dürfen Abnehmwillige ausschliesslich eiweissreiche Kost zu sich nehmen, die extrem fettarm ist. Die Auswahl der Lebensmittel ist streng limitiert. Lediglich 72 Produkte stehen zur Verfügung. Dafür darf man hiervon so viel und so oft essen, wie man möchte.
Um die Verdauung aufgrund der fehlenden Ballaststoffe in Gang zu halten, soll täglich ein Esslöffel Haferkleie gegessen werden. Verboten sind in dieser Phase Alkohol, Fett, Zucker, Gemüse und Obst. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer täglich 20 Minuten zu Fuss zu gehen.
2. Aufbauphase
Die Aufbauphase soll bis zum Erreichen des Idealgewichts eingehalten werden. Während dieser Zeit folgt auf Tage mit proteinreicher Nahrung jeweils ein Tag mit Proteinen und zusätzlichem Gemüse. Auch die Gemüsesorten sind streng vorgeschrieben.
Nicht erlaubt sind beispielsweise kohlenhydratreiche Sorten wie Kartoffeln, Mais und Erbsen. Auch der Verzehr von Obst ist nicht gestattet. Die Haferkleie-Ration wird auf drei Esslöffel pro Tag erhöht und die tägliche Bewegung verlängert sich auf 30 Minuten.
3. Stabilisierungsphase
Die Länge der Stabilisierungsphase hängt vom Gewichtsverlust ab: Zehn Tage werden pro abgenommenen Kilogramm angesetzt. Ziel dieser Phase ist es, das Gewicht zu halten und einem Jojo-Effekt vorzubeugen. Erlaubt sind nun alle Lebensmittel aus den ersten beiden Phasen. Hinzu kommt nun täglich eine Portion Obst. Ausgenommen davon sind jedoch Bananen, Trauben, Kirschen, Nüsse und Trockenfrüchte, da diese relativ viele Kalorien besitzen.
Ebenfalls auf dem Speiseplan stehen nun zwei Scheiben Vollkornbrot sowie 40 Gramm Hartkäse. Zweimal pro Woche sind ausserdem Schlemmer-Mahlzeiten gestattet, bei denen man essen darf, was das Herz begehrt. An einem Tag pro Woche wird weiterhin ein reiner Eiweisstag eingeschoben. Die Haferkleie-Ration bleibt bestehen.
4. Erhaltungsphase
In der Erhaltungsphase sollen ein paar Regeln gewährleisten, dass das Wunschgewicht ein Leben lang gehalten wird. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, ein Proteintag pro Woche sowie tägliche Bewegung.
Worauf sollte man bei der Diät besonders achten?
Mit der Dukan-Diät kann man abnehmen, wenn man sich strikt an den Ernährungsplan hält. Der Vorteil: Es müssen keine Kalorien gezählt werden.
Wichtig ist, während der Diät ausreichend viel zu trinken: Dukan empfiehlt mindestens zwei Liter Wasser pro Tag. Erlaubt sind auch ungesüsste Kräuter-, Grün- und Schwarztees. Sogar Softdrinks mit Süssstoff sind gestattet.
Für wen ist diese Ernährungsform geeignet?
Sofern die erste Phase nicht allzu lange andauert, können gesunde Menschen die Dukan-Diät praktizieren. Grundsätzlich empfehlenswert ist diese Methode allerdings nicht.
Was sagen Experten zur Dukan-Diät?
Mit der Dukan-Diät lässt sich zwar schnell abnehmen, allerdings ist diese Methode bei Experten äusserst umstritten. Die französische Agence nationale de sécurité sanitaire de l’alimentation stufte die Dukan-Diät als gesundheitsgefährdend ein.
Auch Prof. Dr. med. Till Hasenberg, Ernährungsmediziner am Helios Adipositas Zentrum West in Oberhausen, rät von der Dukan-Diät ab. "Wer zu dieser Abnehm-Methode greift, läuft Gefahr, sich einseitig zu ernähren, da Obst und Gemüse weitestgehend fehlen", so der Mediziner.
In der ersten Phase sei ausserdem der Eiweissanteil zu hoch. "Die hohe Proteinzufuhr kann die Nieren belasten, weswegen die Diät für Menschen mit chronischem Nierenleiden ungeeignet ist." Auch Gichtanfälle seien nicht auszuschliessen.
Ausserdem sind solche Crash-Diäten nicht für jeden Menschen geeignet. "Patienten mit einem BMI von über 40, also einer morbiden Adipositas, brauchen beispielsweise eine individuelle, medizinische Betreuung", erklärt Prof. Dr. Hasenberg abschliessend.
Verwendete Quellen:
- Gespräch mit Prof. Dr. med. Till Hasenberg, Ernährungsmediziner am Helios Adipositas Zentrum West in Oberhausen
- Netdoktor.de: Dukan-Diät
- Stern.de: Warum Ernährungsexperten von der Dukan-Diät abraten
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