Boskoop, Jonagold oder Granny Smith - diese Namen sind uns geläufig, denn sie begegnen uns regelmässig im Supermarkt oder beim Gemüsehändler. Dabei sind es nur drei von rund zweitausend Apfelsorten, die bis heute in Deutschland zu finden sind.
Kein Obst ist hierzulande beliebter als der Apfel, von dem jeder Deutsche mehrere Kilo im Jahr verzehrt. Und so darf man sich freuen: Die ersten Sorten werden im August reif, allen voran der Weisse Klarapfel. Neben den Äpfeln beschert der August auch Birnen, die ersten Preiselbeeren, Weintrauben und manch andere Köstlichkeit. Auf dem Markt kann man im August also weiter aus dem Vollen schöpfen. Mutter Natur gibt reichlich, daher stimmen auch die Preise für regionale Produkte.
Apfel
"An apple a day keeps the doctor away", heisst es im englischsprachigen Raum und in diesem Spruch - sinngemäss: ein Apfel täglich und man braucht keinen Arzt - steckt jede Menge Wahrheit.
Tatsächlich enthält ein Apfel etliche verschiedene Vitamine und zahlreiche wichtige Mineralstoffe, zum Beispiel Kalium, Magnesium und Eisen. Der Apfel gilt daher nicht nur als Muntermacher, sondern auch als verdauungsförderndes Heilmittel.
Da er noch dazu wasserreich und kalorienarm ist, darf man ohne Bedenken hineinbeissen.
Einen Apfel isst man am besten roh und gut gewaschen, aber ungeschält. Die meisten Vitamine und Mineralstoffe sitzen in oder direkt unter der Schale, diese wegzuschneiden, wäre also ein Frevel.
Es wurde auch festgestellt, dass Äpfel, die in der Sonne gedeihen, mehr wertvolle Stoffe entwickeln als die Früchte im Schatten.
Neben dem rohen Verzehr gibt es viele Möglichkeiten zur Verarbeitung von Äpfeln - zum Beispiel als Apfelsaft oder Apfelwein, als Apfelmus, Kompott oder Gelee. Dabei ist von besonderem Vorteil, dass sich viele Apfelsorten hervorragend lagern lassen.
Möglichst kühl - aber frostfrei - halten sie mehrere Monate durch. Bei der langen Aufbewahrung sollten sich die Äpfel möglichst nicht berühren, damit sie sich bei eventuellen Faulstellen nicht anstecken.
Der Klarapfel, frisch ein Hochgenuss, lässt sich nicht lagern. Er wird in wenigen Tagen mehlig und verdirbt.
Birne
Im Vergleich zum Apfel enthält die Birne weniger Fruchtsäure und ist damit auch für empfindliche Mägen gut zu vertragen. Dabei ist die Birne ebenfalls reich an Vitaminen sowie Mineral- und Ballaststoffen. Eine einzige Frucht deckt zum Beispiel rund sieben Prozent des Vitamin-C-Haushalts eines Erwachsenen ab. Da Birnen entwässernd wirken, gelten sie als probate Hausmittel gegen Blasenprobleme.
Birnen sind besonders süss und viele Sorten besitzen einen stark ausgeprägten Eigengeschmack. Sie können roh verzehrt werden, eignen sich aber auch ausgezeichnet als Kompott, für Obsttorten, zur Saftherstellung und zur Produktion von Bränden. Auch als kontrastierende Begleiter für Wildgerichte werden Birnen gerne verwendet. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Früchte nicht überreif sind. Auf Druck sollte das Fruchtfleisch nur leicht nachgeben.
Birnen können unter ähnlichen Bedingungen wie Äpfel lange gelagert werden. Die Aufbewahrung sollte dabei an einem kühlen, nicht zu trockenen Ort erfolgen. Man sollte es vermeiden, verschiedene Kernobstsorten - zum Beispiel Äpfel und Birnen - zusammen aufzubewahren. Die Früchte geben während der Lagerung Gase ab, die den Reifeprozess anderer Früchte beschleunigen können, die damit schneller verderben.
Wassermelone
An einem heissen Sommertag sind Wassermelonen die ideale Erfrischung. Aufgrund ihres hohen Wassergehaltes von 95 Prozent kann man die Früchte fast trinken.
So reguliert man genussvoll den eigenen Flüssigkeitshaushalt, ohne den Körper mit zu vielen Kalorien zu belasten. 100 Gramm Wassermelone enthalten nur etwa 24 kcal. Obwohl das Fruchtfleisch sehr süss schmeckt, ist der Zuckeranteil gering. Auch Diabetiker dürfen beherzt zugreifen.
Wassermelonen wird eine reinigende Wirkung der Haut zugeschrieben, vor allem aufgrund des hohen Anteils an Vitamin A. Auch der Muntermacher Vitamin C ist in den Früchten enthalten, die das sagenhafte Gewicht von bis zu 100 Kilogramm erreichen können.
Wassermelonen werden oft im Ganzen verkauft. Allerdings ist es bei halbierten Früchten leichter zu erkennen, ob die Früchte den optimalen Reifegrad besitzen. Ganze Melonen müssen einen vollen Ton erzeugen, wenn man mit dem Fingerknöchel dagegen klopft. Hört man nur wenig, wurde die Frucht eventuell zu unreif geerntet.
Wassermelonen lassen sich im geschlossenen Zustand auch ausserhalb des Kühlschranks mehrere Wochen lagern, angeschnitten sollten sie innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden. Das Fruchtfleisch verliert an der Schnittfläche schnell an Knackigkeit und beginnt zu faulen. Eine Frischhaltefolie hilft, aber nur für begrenzte Zeit.
Am besten schmeckt das rote Fruchtfleisch frisch am Stück, aber auch so mancher sommerliche Drink wird durch Melonen verfeinert.
Preiselbeere
Wildgerichte und gebackenen Camembert verbinden wir unwillkürlich mit der Preiselbeere.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Früchten werden die kleinen, roten Beeren nicht roh verzehrt, denn dann schmecken sie sauer und ziehen uns die Mundschleimhäute zusammen.
Gekocht als herb-säuerliche Marmelade entfalten die Früchte dagegen ein wundervolles Aroma, das mit dem edlen Reh- oder Hirschbraten hervorragend harmoniert. Auch als Saft, gerne mit Wasser verdünnt, ist die Preiselbeere intensiv und erfrischend
Als Heilmittel nimmt die Preiselbeere eine Sonderstellung ein, denn neben den Beeren werden auch die Blätter verwendet, die man früher in jeder gut sortierten Apotheke fand.
Der Pflanze wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Sie wirkt antibakteriell und zudem harntreibend, wird daher gerade gegen Blasenentzündungen eingesetzt.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Beeren glänzend rot sind und keine matten, dunklen Flecken aufweisen. Die Früchte sollten schnell verarbeitet werden.
Wer sie lagern will, kann dies etwa eine Woche tun, am besten auf einer flachen Platte, um zu viel Druck und Schimmelbildung zu vermeiden.
Weintrauben
Weintrauben zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde und liefern dem Menschen eine der ganz grossen Köstlichkeiten: den Wein.
Vom badischen Spätburgunder bis zum Riesling von der Aar verdanken wir den kleinen roten oder weissen Trauben so manchen unwiderstehlichen Tropfen, der mit viel Erfahrung, Liebe und Knowhow erzeugt wird.
Natürlich kann man die Beeren auch ohne alkoholische Gärung geniessen. Allerdings handelt es sich dann auch um andere Sorten, die besonders saftig und üppig ausfallen.
Auf dem Markt warten als Tafeltrauben oft kernlosen Früchte, die man sofort in den Mund stecken kann. Auch getrocknet als Rosinen finden die Beeren ganzjährig eine vielseitige Verwendung.
Weintrauben sind nicht nur eine kulinarische Offenbarung, sie sind auch gesund. Beim Verzehr wird unser Immunsystem gestärkt und der Körper von Giftstoffen gereinigt. Viele Menschen machen im Herbst eine sogenannte Traubenkur, die zur inneren Reinigung des Körpers beitragen soll.
Weintrauben enthalten kaum Fett aber viel Fruchtzucker. Im Gemüsefach des Kühlschranks können sie bis zu eine Woche gelagert werden.
Übersicht: Regionale Lebensmittel im August
Gemüse und Salat | |
Auberginen | Juli - Oktober |
Bataviasalat | Mai - September |
Blumenkohl | Mai - Oktober |
Brokkoli | Mai - November |
Champignons | ganzjährig |
Chinakohl | Juni - November |
Dicke Bohnen | Juni - August |
Eichblattsalat | Mai - Oktober |
Eisbergsalat | April - Oktober |
Endiviensalat | Mai - Dezember |
Erbsen | Juni – August |
Feldsalat | Mai - November |
Fenchel | Juni - November |
Frühlingszwiebeln | April - November |
Grüne Bohnen | Juli – Oktober |
Gurke | Juni - Oktober |
Kartoffeln | Juni - Oktober |
Kohlrabi | Mai - Oktober |
Kopfsalat | Mai - Oktober |
Lollo Rosso | Mai - Oktober |
Mangold | Mai - Oktober |
Möhren | Juni - Oktober |
Paprika | Juli – Oktober |
Porree | ganzjährig |
Portulak | Mai - Oktober |
Radieschen | April – November |
Radiccio | August - November |
Rettich | Mai - November |
Romanasalat | Mai - November |
Rote Beete | Juni - November |
Rotkohl | Juni - November |
Rucola | April - September |
Sellerie | Mai - November |
Staudensellerie | Juli – Oktober |
Tomaten | Juli – Oktober |
Weisskohl | Juni - November |
Wirsingkohl | Mai - Februar |
Zucchini | Juni – Oktober |
Zuckerschoten | Juni – August |
Zwiebeln | Juli – Oktober |
Obst | |
Äpfel | August - November |
Aprikosen | Juli - August |
Birne | August - Oktober |
Blaubeeren | Juni - September |
Brombeeren | Juli - September |
Himbeeren | Juni - August |
Johannisbeeren | Juni - August |
Mirabellen | Juli - August |
Pfirsiche | Juli - August |
Pflaumen | Juli - September |
Preiselbeere | August - Oktober |
Sauerkirschen | Juli - August |
Stachelbeeren | Juni – August |
Süsskirschen | Juni - August |
Wassermelone | August - September |
Weintraube | August - Oktober |
Zwetschgen | Juli - Oktober |
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