Statt ihre Kinder vorzuwarnen planen Eltern oft eine "Überraschungsattacke", wenn es ums Desinfizieren einer Wunde oder Abziehen eines Pflasters geht. Doch das ist nicht der richtige Weg.

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Der geplante Piks beim Doktor, einen Wackelzahn ziehen oder einen Splitter entfernen - in bestimmten Situationen wissen Eltern im Vorhinein, dass es dem Kind kurz wehtun wird. Doch auch wenn das Kind Angst hat: Es ist besser, solche Schmerz-Momente vorher anzukündigen, statt das Kind zu überrumpeln.

Erziehungsexpertin Nicola Schmidt hat dazu eine klare Haltung: "Ein Kind zu überrumpeln, geht auf gar keinen Fall", meint sie. Aus Sicht der zweifachen Mutter funktionieren aber oft auch andere Strategien nicht, besonders wenn das Kind schon gestresst ist.

Mit langem Ankündigen oder ausufernden Erklärungen müsse man so lange warten, bis das Kind in einem Alter ist, in dem es alles versteht.

Bei kleinen Kindern kann Schmerz durch Stillen gelindert werden

Handelt es sich noch um einen Säugling, habe sich der Still-Trick bewährt, so Schmidt. Während des "Eingriffs" legt man das Baby also einfach an. "Das zeitgleiche Saugen der Muttermilch lenkt das Gehirn ab und wirkt schmerzstillend", erklärt die Bestsellerautorin ("Erziehen ohne Schimpfen").

Wenn das Kleinkind schon grösser ist, würde es Nicola Schmidt während einer schmerzhaften Prozedur immer im Arm behalten und das auch nicht mit dem Arzt diskutieren. Ihre Devise: "Wir Eltern sollten nicht mit der Krankenkassenkarte die Verantwortung für unser Kind abgeben."

Schokolade als Belohnung zur Ablenkung

Mit dem Kind im Arm kann man auch den Schoko-Trick aus dem Ärmel zaubern. Wenn man, so Schmidt, dem Kind im Moment des Piksens die Lieblingsschokolade gebe, sei die Sache nur noch halb so schlimm.

Da, wo es möglich ist, würde die Autorin einkalkuliertes Leiden vermeiden, um eine Schmerzerinnerung zu verhindern. So könne man ein Pflaster nass machen, damit es beim Abziehen nicht wehtut. "Und um Wunden zu desinfizieren, gibt es inzwischen Desinfektionsmittel, die nicht mehr brennen." (spot/dpa)  © dpa

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