Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Das Motto in diesem Jahr: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen wollen drastische Hinweise auf deutschen Zigarettenschachteln - nicht mehr nur als Text, sonder als Bild.
Raucherlungen, Arterienverstopfungen oder zerstörte Zähne: Raucher sollen zum Umdenken bewegt werden. "Junge Menschen sollten erst gar nicht mit dem Rauchen beginnen - und Raucher sollten so schnell wie möglich aufhören zu rauchen.", so Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe.
Wie wichtig Warnhinweise auf Zigarettenschachteln für die gesundheitliche Aufklärung sind, haben mehrere internationalen Studien nachgewiesen. Realistische Abbildungen von gesundheitlichen Schäden sind danach wesentlich wirkungsvoller als blosse Textwarnungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher eine Kombination von beidem.
Die WHO sowie die Europäische Union fordern bereits seit mehreren Jahren die Einführung von abschreckenden Bildern auf Zigarettenschachteln. In Ländern wie Kanada, Brasilien und Thailand ist das bereits Standard. Die deutsche Regierung steht dem allerdings noch immer sehr kritisch gegenüber.
Was Rauchen alles anrichtet
Raucher haben ein fünf- bis sechsfach höheres Risiko an Parodontitis zu erkranken und sind deutlich häufiger von Zahnverlust betroffen als Nichtraucher. Grund: Raucher bemerken erst viel später, dass sie an einer Zahnbettentzündung erkrankt sind. "Sie leiden offensichtlich an keiner Entzündung des Zahnfleisches, aber in der Tiefe geht der Knochenabbau weiter", so proDente-Experte Prof. Dr. med. Michael Noack.
Das Nervengift Nikotin dringt beim Rauchen in die feinen Blutgefässe des Zahnfleischs ein. Dadurch werden die Gefässe verengt und das Gewebe kann nicht mehr normal durchblutet werden. Somit bleibt das erste Warnzeichen für Parodontitis - das Zahnfleischbluten - aus.
Ein weiteres Problem, ist laut proDente die Versorgung von Rauchern mit Zahnersatz. Die Einheilung der Implantate scheitert meistens, weil die Patienten die Finger nicht von den Zigaretten lassen können. Wer sich einer solchen Zahnoperation unterziehen muss, sollte daher drei Wochen vor und sechs Wochen nach der OP auf die Zigaretten verzichten oder besser noch: Die Gelegenheit nutzen und ganz mit dem Rauchen aufhören.
Gesund wäre dies auf jeden Fall: Raucher, die sich vom Glimmstängel verabschieden, reduzieren das Risiko an Mundhöhlen-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Denn laut proDente werden bis zu 90 Prozent aller Tumore in Mundhöhle, Kehlkopf, Speiseröhre und Lunge durch das Rauchen verursacht.
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