Das Durchschnittsalter der Rauschgifttoten in Deutschland liegt bei 37 Jahren. Das geht aus dem neuen Jahrbuch Sucht 2013 hervor, das die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in Berlin vorgestellt hat. Die meisten Drogenabhängigen gestehen sich ihre Sucht lange nicht ein. Oft allerdings verrät ihre Haut schon frühzeitig den Konsum harter Drogen.

Mehr zum Thema Gesundheit

Die Haut ist das grösste Organ des Menschen. Sie schützt uns vor Umwelteinflüssen, versorgt uns mit wichtigen Nährstoffen und verrät viel über den Menschen selbst. Wie "Aerztezeitung.de" berichtet, können Drogensüchtige aufgrund ihrer Haut als solche entlarvt werden, denn vielen Abhängigen kann man ihre Sucht ansehen.

Veränderungen je nach konsumierter Droge

  • Kokain/ Crack: Kokain kann geraucht, gespritzt oder durch die Nase gezogen werden. Bei einer injizierten Einnahme, kann es zu Vernarbungen und Hautpigmentierungen kommen. Das können offensichtliche Stellen sein, wie an der Ellenbeuge, aber auch weniger auffällige wie an der Kniekehle, am Fuss oder in der Leiste.
    Mundgeruch, häufiges Schmatzen, Schnitte und Verbrennungen der Lippen durch beschädigte Crack-Pfeifen, fehlende Augenbrauen, die durch den heissen Dampf der Crack-Pfeife ausgefallen sind, Verhornung der Handinnenflächen und Finger vom Halten des heissen Crack, all das sind Zeichen eines Kokainmissbrauchs.
    Wird das Kokain geschnupft können in der Nasenscheidewand Geschwülste entstehen. Es können sich auch Infektionen in Form von Warzen in der Nase (short warts) bilden. Diese werden durch infizierte Geldscheine übertragen, die mehrere Personen zum Kokainschnupfen benutzen.
  • Heroin: Ein typisches Anzeichen bei Heroinkonsum ist die Nesselsucht. Vier Prozent der Abhängigen leiden an diesem intensiven Juckreiz, vor allem im Gesicht und an den Geschlechtsorganen. Die Haut kann dabei ähnliche Symptome wie bei einer Verbrennung bilden. Sie bildet Blasen, löst sich oder stirbt ab. In manchen Fällen kommt es zu einer abnormen Dunkelfärbung (Hyperpigmentierung) und Verdickung der Haut.
  • Methamphetamin: Ein Missbrauch dieser Droge ruft eine extreme Trockenheit von oberflächlichem Gewebe hervor. Vor allem die Haut, die Augen und die Schleimhäute sind davon betroffen. Sie lösen einen Juckreiz aus, der die Betroffenen zum Kratzen provoziert. Viele Abhängige kratzen sich häufig zwanghaft im Gesicht.
    Ausserdem haben die Konsumenten oft einen starken Körpergeruch, leiden an Gewichtsverlust, Altern vorzeitig und leiden an einem krankhaften Schwitzen (Hyperhidrose).
  • Cannabis: Die regelmässige Einnahme von diesem Rauschmittel kann eine Cannabis-Arteriitis auslösen. Das bedeutet, dass sich Verschlusskrankheiten bilden und einige Körperteile nicht mehr genug Blut erhalten und absterben. Hiervon sind vor allem die Beine betroffen.
    Weitere Zeichen für Cannabismissbrauch können Hautirritationen wie Geschwüre sein.
  • Ecstasy: Diese Droge lässt nur wenige typbische Hautveränderungen erkennen. Bekannt sind sogenannte "Ecstasy-Pickel". Dabei handelt es sich um akneähnliche Hautveränderungen wie Papeln und Pusteln im Gesicht ohne Mitesser.
  • Crystal Meth: Crystal Meth gilt als Patydroge mit verheerenden Wirkungen. Bereits in kürzester Zeit macht sie abhängig und zerstört den Körper völlig. Innerhalb von wenigen Monaten altern die Konsumenten äusserlich um Jahre. Die Augen fallen ein, die Zähne fallen aus, sie magern extrem ab, die Haut wird grau und der Blick leer.

Infektionen durch unhygienische Spritzen

Abhängige, die ihre Drogen injizieren, leiden häufig an Haut- und Schleimhautinfektionen. Da bei der Einnahme oft nicht sterile Spritzen verwendet werden oder auch Heroin mit Kokain gemischt wird, bilden sich Bakterien die dazu führen, dass sich der Konsument solche Infektionen einfängt.

Häufig kommt es zu einer nekrotisierenden Fasziitis. Dabei wandert ein Bakterium durch die Muskeln, die Haut verfärbt sich an den betroffenen Stellen, es entstehen Blasen und die infizierten Körperteile können absterben.

Zusätzliche Stoffstreckungen sorgen für Geschwüre

Drogen werden mit zahlreichen Stoffen gestreckt. Bei 70 Prozent der beschlagnahmten Kokainproben ist das Anthelminthikum Levamisol festgestellt worden. Dies hat bei mehreren Abhängigen zu schweren Infektionen und Fieber geführt.

Ausserdem führen solche Streckungen oft zu purpurfarbenen Läsionen in Form von Geschwüren, Tumoren oder Bläschen an der äusseren Ohrmuschel und den Wangen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.