Es ist unwahrscheinlich, dass Ebola in die Schweiz kommt und sich zu einer Epidemie entwickelt. Doch was passiert, sollte es doch soweit kommen und eine Seuche ausbrechen? Welche Mechanismen greifen dann?

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Die durch das Ebola-Virus ausgelöste Erkrankung ist in 50 bis 90 Prozent der Fälle innert kurzer Zeit tödlich. Der Erkrankte leidet unter hohem Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall, Dehydrierung und inneren Blutungen. Das Virus tauchte 1976 zum ersten Mal in Afrika auf - derzeit wütet es in mehreren Ländern Westafrikas: Guinea, Sierra Leone und Liberia, sowie mittlerweile auch in Nigeria.

Es gibt derzeit Tausende Infizierte und mehr als 800 Tote. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern besteht jedoch keine Gefahr einer grösseren Epidemie in der Schweiz und Europa. Dies liegt nicht nur daran, dass es die Tiere, die den Erreger übertragen - etwa Flughunde, Affen oder Antilopen - in unseren Breitengraden nicht gibt. Sondern auch daran, dass europäische Länder gut auf Seuchen vorbereitet und medizinisch gerüstet sind.

Anfangs sind Erkrankte nicht ansteckend

Die Inkubationszeit der Krankheit ist lang: bis zu 21 Tage. In dieser Zeit ist die infizierte Person jedoch nicht ansteckend. Erst bei Ausbruch von Fieber besteht Ansteckungsgefahr über Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel Blut, Speichel oder Fäkalien. Dann muss eine strikte Isolation des Erkrankten erfolgen – etwas, das häufig in den Ländern Afrikas nicht oder nur unzureichend erfolgt und auch durch lokale Bräuche (Berühren und Waschen des Toten) behindert wird. In der Schweiz könnten hingegen umfassende und effektive hygienische Vorkehrungen und Isolationsmassnahmen durchgeführt werden.

Für den Fall, dass eine infizierte Person per Flugzeug in die Schweiz einreisen sollte, gibt es ein genaues Prozedere und abgestimmte Sicherheitsmassnahmen. Am Flughafen Zürich gibt es etwa ein eigenes Gebäude zur medizinischen Untersuchung von Verdachtsfällen. Zu diesem würde das ganze Flugzeug umgeleitet, sofern bei einem Reisenden während des Fluges Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Übelkeit aufträten. Nach Aufnahme der Personendaten und erster Untersuchung würde ein Transfer in ein speziell ausgestattetes Spital erfolgen, wie das Inselspital in Bern oder die Universitätskliniken in Genf und Lausanne.

So gut ist die Schweiz gegen Ebola gewappnet

Das dortige, geschulte Personal nutzt besondere Kleidung zum Schutz vor dem Erreger: zwei paar Handschuhe, zwei Kleiderschichten, eine Maske mit Luftfilterfunktion, die über das ganze Gesicht geht, sowie eine Schutzbrille. Es gibt Zimmer mit Unterdruck, so dass Partikel nicht nach aussen dringen können. Über die Quarantänemassnahmen würde eine Verbreitung des Virus effektiv verhindert werden können. Und die Virenproben würden in einem der vier regionalen Hochsicherheitslaboratorien in der Schweiz – in Zürich, Basel, Spiez oder Genf – analysiert werden. Sollte sich der Verdachtsfall bestätigen, müssen alle Kontakte der Person nachgezeichnet und unter Beobachtung gehalten werden.

Es gibt also keinen Grund zur Aufregung – in der Schweiz ist man vor einer Ebola-Epidemie sicher. Polemisch gesprochen könnte man sagen, es bestehe eher Grund, sich über Grippeviren Sorgen zu machen, die ebenfalls über die Luft (Tröpfcheninfektion) übertragen werden und an denen jedes Jahr Tausende Menschen in Europa sterben.

Für den Fall einer Grippe-Epidemie, wenn also 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung infiziert wären, oder sogar einer Pandemie (bis zu 50 Prozent der Bevölkerung weltweit) gäbe es dann neben Impf- und Hygienemassnahmen auch noch weitere Massnahmen der Bundes- und kantonalen Behörden, wie etwa Kontaktmanagement, Distanzhalten (Schulschliessungen, Veranstaltungsverbote) und Absonderungen (Quarantäne) sowie Schutzmassnahmen wie Handschuhe und Masken, und auch die Abgabe antiviraler und antibakterieller Medikamente. Alle Massnahmen sind im Influenza-Pandemie-Plan aufgeführt, der regelmässig unter anderem vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) erneuert wird.

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