Vor nur zwei Jahren berichteten alle Medien über die Ebola-Epidemie. Heute hört man nichts mehr von der Krankheit. Aber wie steht es eigentlich um das Ebolavirus und ist die Schweinegrippe immer noch gefährlich?

Mehr zum Thema Gesundheit

Ebola

Das Ebolavirus brach erstmals 2013 in Guinea aus. Das erste Opfer war ein Zweijähriger; das Virus wurde wahrscheinlich von einem Flughund übertragen.

Die westafrikanischen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia waren von der Epidemie am schlimmsten betroffen. Von dort aus wurde das Virus in die USA und einige wenige europäische Länder eingeschleppt.

Zwischen Dezember 2013 und Ende 2015 infizierten sich in Westafrika nach offiziellen Angaben 28.673 Menschen an Ebola. Davon starben etwas weniger als die Hälfte, also rund 11.315 Patienten. Die Symptome sind schwere innere Blutungen, Fieber und Dehydrierung.

Die Krankheit war schwer zu bekämpfen, insbesondere auch wegen dem Mangel an Ärzten in den afrikanischen Staaten. Einen einsatzbereiten Impfstoff gab es zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht.

Impfstoff gegen Ebola

Am 14. Januar 2016 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Epidemie als überwunden. Diese Annahme wurde getroffen, nachdem sich für 42 Tage kein neuer Mensch angesteckt hatte. Denn die Symptome des Virus treten bei einer Infektion nach etwa 21 Tagen auf.

Ende 2016 gab die WHO in einem Bericht auf ihrer Webseite bekannt, dass ein Impfstoff gegen das Virus entwickelt wurde. Dieser habe beinahe 100 prozentige Wirksamkeit.

Die WHO ruft allerdings zur Wachsamkeit auf. Bis heute besteht in den westafrikanischen Staaten ein hohes Risiko einer erneuten Infektion.

H1N1: Die Schweinegrippe

Das Schweinegrippevirus vom Erregertyp H1N1, auch Neue Influenza genannt, sorgte erstmals Mitte April 2009 für Aufsehen. Das Virus war eine neue Mutation der bereits bekannten Schweinegrippe und wurde erstmals in Mexiko dokumentiert.

Nur wenige Tage später waren bereits 80 Menschen an der Krankheit gestorben. Über Flugreisende breitete sich das Virus rasant bis in die USA, Neuseeland und Europa aus. Anfang Juni berichtete die WHO schon von rund 30.000 Erkrankungen in 74 verschiedenen Ländern.

Erstmals in 41 Jahren wurde die Schweinegrippe deshalb von der WHO zur Pandemie erklärt.

Bis März 2010 infizierten sich allein in Deutschland mehr als 226.000 Menschen mit der Schweinegrippe. Es wird davon ausgegangen, dass die tatsächliche Zahl weit höher ist, da aus Kostengründen November 2009 die Pflicht für Ärzte, neue Erkrankungen zu melden, wegfiel.

Endlich ein Impfstoff

Ende Oktober 2009 stand erstmals der Impfstoff Pandemrix zur Verfügung. Allerdings erhielt nicht jeder gleich eine Impfung, da der Hersteller mit der Produktion nicht nachkam. Die Priorität lag darin, Bedienstete der Polizei, Feuerwehr und des Gesundheitswesens zuerst zu impfen. Danach kamen Kinder, sowie chronisch Kranke.

Im August 2010 erklärte die WHO die Pandemie dann als besiegt. Zur Zeit befindet sich die Welt in einer post-pandemischen Phase. Lokale Ausbrüche können immer noch auftreten, allerdings wird nicht von einer erneuten Verbreitung ausgegangen.

Noch 2013 spricht der Spiegel davon, dass es sich in etwa 30 Prozent aller Grippefälle um H1N1-Viren handelt. Da die Krankheit nun allerdings relativ harmlos verläuft und ordnungsgemäss behandelt werden kann, besteht kein Grund zu grösserer Sorge. Wer einer Krankheit vorbeugen will, kann dennoch weiterhin eine Impfung erhalten.

Lepra

Lepra ist eine chronische Krankheit, die durch den Bazillus Mycobacterium Leprae hervorgerufen wird. Sie ist nur sehr schwach ansteckend.

Wird Lepra nicht rechtzeitig behandelt, kann die Krankheit fortschreitende und dauerhafte Beschädigungen der Haut, Nerven, Gliedmassen und Augen zur Folge haben.

Die Krankheit ist heilbar und eine frühe Behandlung kann garantiert vor bleibenden Schäden schützen. Lepra wird mit einer Kombinationstherapie bekämpft, bei der verschiedene Medikamente parallel eingenommen werden. Diese Therapie ist seit 1995 für Patienten weltweit kostenlos, denn die WHO kommt für die Kosten auf.

Die WHO erklärte deshalb bereits 2000 Lepra als ausgerottet. Denn weltweit gibt es unter 10.000 Menschen weniger als eine Erkrankung.

Ganz vom Tisch ist das Thema aber noch nicht

In einigen Ländern stellt Lepra allerdings auch heute noch ein Problem dar. So steckten sich in Indien, laut einem Artikel der Welt, 2014 etwa 125.000 Menschen mit dem Bazillus an.

Dies lag daran, dass die Medikamente die Menschen nicht erreichten. In anderen Fällen wussten die Betroffenen, teils wegen Analphabetismus, nicht, wie sie mit den Medikamenten umgehen sollen.

Eine Lösung dieses Problems in Indien liegt noch nicht vor. In einigen afrikanischen Ländern wird bereits aktiv gegen die Krankheit vorgegangen. So werden Arbeiter des staatlichen Gesundheitssystems intensiv geschult, damit die Krankheit schnell diagnostiziert und behandelt werden kann.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.