Einfach mal nur so dazusitzen und den eigenen Gedanken nachzuhängen, sind viele offenbar gar nicht mehr gewohnt. Sogar auf der Toilette greifen viele zum Handy, um sich zu zerstreuen.
Auch wenn wir auf der Toilette ja nun wirklich etwas zu erledigen haben – manchmal stellt sich dabei doch etwas Langeweile ein. Wie viele Menschen entfliehen ihr, indem sie auf dem Smartphone scrollen, tippen, lesen?
Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat das im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus in fünf europäischen Ländern abgefragt – in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich.
41 Prozent der befragten Deutschen, 42 Prozent der Österreicher und 45 Prozent der Schweizer nutzen demnach auf der Toilette das Smartphone. Spitzenreiter im Vergleich der Länder ist Italien: Dort gaben sogar 63 Prozent der Befragten an, auf dem Klo zum Smartphone zu greifen. In Frankreich sind es 45 Prozent. Und die, die es tun, tun es oft: Mehr als die Hälfte derjenigen, die ihr Handy auf der Toilette nutzen, machen dies "immer" oder "oft".
Vor allem Social Media – Unterschiede nach Alter
Doch was genau erledigen all diejenigen am Handy, die es beim Erledigen des Geschäfts nutzen? Wenig überraschend: Am häufigsten werden soziale Netzwerke in dieser Situation angesteuert (67 Prozent). 40 Prozent aller Befragten gaben an, News zu konsumieren.
Auch die Kommunikation erledigen so einige vom Klo aus. 37 Prozent aller Befragten, die das Handy dort nutzen, lesen, hören oder verschicken Chat-Nachrichten. 33 Prozent beschäftigen sich mit ihren E-Mails. Und eine kleine Minderheit von drei Prozent schaut in Dating-Apps rein.
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30 Prozent geben an, sich mit Games die Zeit zu vertreiben, und 15 Prozent statten ihrer Foto- und Videogalerie einen Besuch ab.
Übrigens: Unter den Jüngeren ist diese Angewohnheit deutlich stärker verbreitet als unter Älteren. 71 Prozent aller Befragten zwischen 15 und 29 Jahren gaben an, das Handy auf dem Klo zu nutzen. Unter den Über-60-Jährigen sind es gerade einmal 24 Prozent.
Hygiene darf nicht leiden
Doch wie stellt man sicher, dass sich durch das regelmässige Scrollen auf dem Klo keine unerwünschten Keime auf dem Smartphone festsetzen? Wer sich im Alltag regelmässig – und vor allem im Anschluss an den Toilettengang – die Hände wäscht, tut schon einmal viel dafür.
Und auch das Smartphone selbst sollte regelmässig gereinigt werden. Der Branchenverband Bitkom rät, dafür ein weiches, fusselfreies und leicht angefeuchtetes Mikrofasertuch zu nutzen. Putzmittel auf Alkoholbasis, Glasreiniger oder Desinfektionsmittel sind hingegen tabu. Sie können die Beschichtung der Displays angreifen.
Die laut Galaxus repräsentative Befragung wurde im Februar 2024 durchgeführt. YouGov hat dafür insgesamt 2547 Personen ab 15 Jahren befragt, rund 500 pro Land. (dpa/af)
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