Erst Pferd statt Rind, jetzt Schwein statt Elch: In Ikeas Elch-Lasagne haben belgische Behörden Schweinefleisch nachgewiesen. Das schwedische Möbelhaus bestätigte gegenüber der schwedischen Tageszeitung "Svenska Dagbladet" (SvD), in ganz Europa rund 17.600 Stück Lasagne aus dem Verkehr gezogen zu haben.

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Ikea zufolge wurde der Verkauf der Elch-Lasagne schon Ende März gestoppt, nachdem Spuren von Schweinefleisch gefunden worden waren. Weitere Tests bestätigten den Verdacht: Rund 1,4 Prozent Schweinefleisch habe man in einer Lasagne des Herstellers Familjen Dafgard gefunden. Erlaubt ist jedoch lediglich eine Verunreinigung mit anderen Fleischsorten von bis zu einem Prozent, wie die schwedische Tageszeitung "The Local" schreibt.

Laut Anders Lennartsson, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit bei Ikea, ist unklar, wie viele verunreinigte Portionen es in die Einkaufskörbe der Europäer geschafft haben. "Die Produktion der Elchfleisch-Lasagne ist erst im Januar gestartet. Die meisten Produkte, die Spuren von Schweinefleisch enthalten könnten, befinden sich in unseren Lagern und haben die Läden noch gar nicht erreicht", sagte er gegenüber SvD.

Dafgard hat zu schlecht geputzt

Hersteller Dafgard führt die Verunreinigung darauf zurück, dass beim Umgang mit verschiedenen Fleischsorten nicht ordentlich geputzt worden sei. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen bereits strengere Regeln etabliert, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

Ikea will indes weltweite Standards für Einkauf und Verarbeitung von Fleischprodukten einführen sowie seine Zulieferer stärker kontrollieren. Was mit den 17.600 Elch-Lasagnen passiert, ist noch nicht entschieden. Lennartsson zufolge denkt der Konzern darüber nach, sie umzuettikettieren und transparent zu machen, dass sie nicht nur Elch, sondern auch Schwein enthalten.

Ende Februar hatte der europaweite Pferdefleisch-Skandal auch das schwedische Möbelhaus erreicht. Tschechische Lebensmittelinspektoren fanden Spuren von Pferd in den Fleischbällchen "Köttbullar". Ikea stoppte daraufhin den Verkauf. Auch seinen Mandelkuchen musste das Unternehmen wenig später aus dem Verkehr ziehen: Chinesische Behörden hatten darin zu hohe Anteile an Darmbakterien entdeckt. Ikeas "Köttbullar" sind in Europa mittlerweile wieder erhältlich - pferdefleischfrei. (ank)

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