Jüngere Frauen werden immer wieder vor der Verwendung von Triptanen bei Migräne gewarnt. Die Schmerzmittel sollen das Schlaganfallrisiko erhöhen. Die Deutsche Hirnstiftung hat dazu eine klare Meinung.
Triptane sind eine Gruppe von Arzneistoffen, die bei akuter Migräne und Cluster-Kopfschmerzen zum Einsatz kommen. Ärzte raten jüngeren Frauen immer wieder von den hochwirksamen Mitteln ab. Sie sollen bei Patientinnen, allen voran Frauen, die die "Pille" nehmen, das Schlaganfallrisiko erhöhen.
Die Sorge vor Schlaganfällen führt sogar dazu, dass nur sieben Prozent der Migräne-Betroffenen die Triptane verschrieben bekommen, wie die Krankheitslast-Studie "Burden 2020" zeigt. Die Deutsche Hirnstiftung gibt hinsichtlich der Bedenken jedoch Entwarnung.
Verstärken Triptane das Schlaganfallrisiko?
Bei dem Verhütungsmittel erhöhe sich das Schlaganfallrisiko anfangs etwas, doch die zusätzliche Einnahme eines Triptans "verstärkt die Gefahr nicht, wie unlängst eine grosse Studie aus Dänemark zeigte". Demnach wurden in der Untersuchung Menschen erfasst, die erstmals Triptan verwendeten, darunter auch Frauen, die die Pille einnehmen. Das Schlaganfallrisiko durch ein Triptan "war verschwindend gering und betraf vor allem Menschen über 60 mit erhöhtem Risiko für Gefässerkrankungen", heisst es in dem Beitrag der gemeinnützigen medizinischen Organisation mit Sitz in Berlin.
Wolf-Oliver Krohn, Neurologe und Patientenberater der Deutschen Hirnstiftung, betont, dass der Leidensdruck von Migräne-Patienten "teilweise massiv" sei und es zunächst gelte, konsequent die akuten Schmerzen zu lindern. Triptane hätten sich dafür bewährt, insbesondere wenn die klassischen Schmerzmittel wie Ibuprofen nicht ausreichend Wirkung zeigten.
Wie können Migräne-Anfälle verringert werden?
Vorbeugend gegen Migräne-Anfälle können zudem Beta-Blocker genommen werden. Des Weiteren setzen CGRP-Antikörper "an der Wurzel des Problems an und hemmen bestimmte Botenstoffe zwischen Nervenzellen, die am Entstehen der Migräne-Anfälle beteiligt sind".
Sport und Entspannung sowie das Vermeiden von Schlafmangel und Stress können darüber hinaus die Zahl der Anfälle verringern.
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