Der Winter kommt mit aller Macht zurück und draussen machen uns Temperaturen von bis zu minus 15 Grad das Leben schwer. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Warnung ausgegeben, die frostigen Temperaturen nicht zu unterschätzen. Mit den folgenden Tipps können Sie sich schützen.
Temperaturen um die minus 15 Grad, Schnee und Eis haben Deutschland gerade fest im Griff. Da bleiben die meisten am liebsten in der wohlig warmen Wohnung oder im geheizten Büro. Was aber, wenn kein Weg daran vorbeiführt, tatsächlich nach draussen zu gehen? Dann sollten Sie sich am besten sehr warm anziehen. Denn Erfrierungen drohen schneller als gedacht.
Kann ich mir Erfrierungen zuziehen?
Erfrierungen klingen dramatisch, können tatsächlich aber schon bei Temperaturen um die null Grad auftreten, besonders wenn auch noch Nässe und Wind hinzukommen.
Das Medizinportal "MedizInfo" beschreibt Erfrierungen als eine schwere Gewebsschädigung. Betroffen sind meist Körperteile wie Nase, Ohren, Finger oder Zehen, da der Körper die Regionen um wichtige Organe bevorzugt erwärmt. Das führt dazu, dass sich die Blutgefässe in Finger, Zehen und Co. zusammenziehen, um Energie zu sparen. Nach einiger Zeit fangen die Stellen an, weh zu tun und rot zu werden.
Spätestens wenn die Finger blass und gefühllos werden, müssen Sie dringend handeln - dann liegt eine Erfrierung vor. Jetzt gilt es, vorsichtig zu sein: Entfernen Sie nasse Kleidung und wärmen sie die Extremitäten langsam auf. Finger dürfen nur unter kaltes Wasser gehalten werden, sonst kann es zu Verbrennungen kommen.
Ein stechender Schmerz signalisiert, dass Leben zurück in die betroffenen Stellen kommt.
Wenn die Haut nach einiger Zeit in der Kälte rot wird und die Finger kribbeln, ist das noch kein Grund zur Sorge. In diesen Fällen ist nur die obere Hautschicht betroffen, Kribbeln und gegebenenfalls Jucken klingen bald wieder ab.
Wie schütze ich mich am besten vor Kälte?
Wer generell kein Freund von Kälte ist, kann natürlich drinnen bleiben. Aber frische Luft und Sonnenlicht sind auch im Winter wichtig für die Gesundheit. Wer die richtigen Vorkehrungen trifft, kann ohne Probleme das Wetter auch ein bisschen geniessen.
- Zwiebel-Outfit: Ziehen Sie möglichst viele Schichten übereinander an. Dann können Sie die äusseren Schichten an warmen Orten wie Bus oder Büro der Situation entsprechend ablegen.
- Schal, Mütze, Handschuhe: Schützen Sie Ihre Extremitäten, da diese schnell auskühlen.
- Funktionswäsche: Baumwolle auf der Haut ist keine gute Idee: Sie nimmt Schweiss schnell auf, trocknet aber sehr langsam. Besser ist atmungsaktive Wäsche.
- Die richtigen Schuhe: Das Schuhwerk sollte dicke Sohlen haben und gefüttert sein. Besonders Frauen sollten darauf achten, dass die Schuhe nicht zu eng sind. Denn dann drücken Sie auf die Blutgefässe und der Fuss wird schneller kalt.
Wie schütze ich meine Kinder bei Minusgraden?
Auch für Ihr Kind gilt: Zwiebelschichten sind am besten. Die Luft zwischen den einzelnen Kleidungsschichten wirkt isolierend, das hält länger warm. Aber Vorsicht: Zu viel des Guten hilft auch nicht wirklich. Überprüfen Sie in regelmässigen Abständen, ob das Kleine schwitzt. Wenn das der Fall ist - einfach eine Schicht ausziehen.
Mütze und eine zusätzliche Kapuze helfen, den Wärmeverlust über den Kopf möglichst gering zu halten. Auch Handschuhe sind Pflicht.
Im Winter ist auch Hautcreme wichtig. Die zarte Kinderhaut kann schnell austrocknen und rissig werden. Deswegen sollten Gesicht und Hände regelmässig einecremt werden. Trotz Minustemperaturen ist Sonnenschutz ebenfalls verpflichtend. Denn der Schnee reflektiert die Sonnenstrahlen und es kann daher schnell zu einem Sonnenbrand kommen.
Generell gilt: Kinder können auch bei kalten Temperaturen an die frische Luft. Überprüfen Sie in regelmässigen Abständen, ob ihr Kind kalte Hände hat. Wenn sich die Haut merkbar aufhellt, müssen Sie sofort ins Warme, da Erfrierungen auftreten können.
Braucht mein Hund einen Mantel?
Genau wie Menschen können auch Hunde frieren. Vor allem solche mit kurzem Fell kühlen schnell aus. Wenn ihr Hund zittert, den Schwanz einzieht, sehr langsam geht und sich generell unwohl zu fühlen scheint, wird es Zeit mit dem Tier ins Warme zu gehen.
Bekleidung ist für Hunde nur im Ausnahmefall sinnvoll. Für viele Tiere ist sie irritierend und kann sogar die Bewegungsfreiheit einschränken.
In folgenden Fällen ist ein Mantel jedoch empfehlenswert:
- wenn das Tier alt oder krank ist
- wenn die Hunde sehr kurzes Fell oder wenig Unterwolle haben
Beim Kauf von Hundekleidung gelten in etwa die gleichen Regeln wie für menschliche Sportkleidung: Das Material muss atmungsaktiv sein, die Kleidung darf nicht zu locker oder zu eng sitzen und sollte am besten wasserabweisend sein. Meiden Sie Mäntel aus Baumwolle oder Wolle, da diese sich schnell mit Wasser voll saugen.
Um die Frage, ob Hunde bei diesem Wetter Schuhe brauchen, streiten sich Tierfreunde seit Jahren. Fest steht: Die meisten Hundepfoten sind sehr robust. Es gibt jedoch Tiere, die weiche Pfötchen haben. Diese brauchen bei kalten Temperaturen besonderen Schutz. Die kleinen Hunde-Schuhe schützen die empfindlichen Pfoten dann vor Eis und Streusalz.
Sollte ich bei den Temperaturen draussen Sport machen?
Viele Sportler fragen sich bei Schnee und Eis: Sollte ich jetzt wirklich draussen laufen gehen? "Manchen macht die Kälte in der Tat nichts aus, andere reagieren aber sehr empfindlich, etwa mit einem Reizhusten, der nichts mit einer Erkältung zu tun hat", erklärt Lungenfacharzt Dr. Martin Ehlers gegenüber dem Magazin "fit for fun".
Menschen, die Vorerkrankungen wie Asthma haben, müssen bei der Kälte aufpassen: Es kann schneller zu einem Anfall kommen.
Beim Bewegen wird viel kalte Luft eingeatmet, was die Schleimhäute auskühlt und -trocknet. Daher bieten sich gleichmässige Ausdauersportarten an. Dabei atmet man nicht so tief ein und schont die Lunge.
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