In allen Bundesländern herrscht seit langem die Maskenpflicht. Da ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz zurzeit vielfach vergriffen ist, verwenden viele ein selbstgenähtes Do-it-yourself (DIY)-Produkt. Allerdings kann bei der Herstellung sowie beim Tragen solcher Community-Masken aus Stoff einiges falsch gemacht werden. Diese sieben Fehler sollten Sie vermeiden.
Wer mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert ist, gibt mit seinem Atem und seiner Spucke feinste hochinfektiöse Tröpfchen ab. Diese schweben dann in der Luft und können andere anstecken. Ein Mundschutz kann dies verhindern.
Damit er etwas bewirken kann, ist jedoch die richtige Herstellung und Anwendung entscheidend. Wichtig zu wissen ist zudem, dass der Träger selbst durch seinen Gesichtsschutz vor einer Ansteckung durch andere nicht ausreichend geschützt ist.
Fehler eins: DIY-Maske aus zu dünnem Stoff
Wer einen Mundschutz nach einer Anleitung aus dem Internet näht, sollte darauf achten, dass der verarbeitete Stoff dicht genug ist. Sonst können infektiöse Tröpfchen durch die Maske dringen. Zudem wird empfohlen, mehrere Lagen einzunähen.
Fehler zwei: Mund-Nasen-Schutz sitzt nicht richtig
Damit die Gesichtsmaske andere schützen kann, muss sie dicht am Gesicht anliegen. Dabei sollte sie Mund, Nase und Wangen möglichst gut bedecken. Zudem sollte sie sich an den Rändern anschmiegen, sodass von den Seiten keine Luft eindringt.
Medizinische Produkte enthalten an der Nase einen Klemmbügel um, einen guten Sitz zu gewährleisten.
Fehler drei: Kontaminierter Gesichtsschutz
Beim Anlegen der Gesichtsmaske ist es wichtig, dies mit sauberen, gewaschenen oder desinfizierten Händen zu tun. Zudem sollte das Berühren der Innenseite vermieden werden.
Am besten fassen Sie den Mundschutz nur an den Bändern rechts und links an. Sonst kann der Träger sich und andere mit dem Coronavirus anstecken.
Fehler vier: Durchfeuchteten Mundschutz nicht wechseln
Ist der Mundschutz von Spucke durchfeuchtet, sollte er umgehend durch einen frischen ausgetauscht werden. Sonst ist der Stoff nicht mehr dicht und die Schutzwirkung dahin.
Die getragene, ausgewechselte Maske sollte möglichst in einem luftdichten Plastikbeutel aufbewahrt und unmittelbar zu Hause gewaschen werden, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt.
Von einer längeren Aufbewahrung wird abgeraten, da sich dann Schimmel bilden kann.
Fehler fünf: DIY-Maske mehrfach tragen
Natürlich ist die selbstgenähte Maske zur Wiederverwendung gedacht. Aber: Sie muss nach jedem Tragen gewaschen oder entsprechend desinfiziert werden. Den gleichen Mundschutz für den Einkauf stets in der Jackentasche zu lassen, ist folglich keine gute Idee.
An ihm können die ansteckenden Coronaviren bis zu drei Tage haften. Entsprechen sinnvoll ist es, gleich mehrere Masken anzuschaffen um im Wechsel stets eine frische zur Hand zu haben.
Fehler sechs: Benutzten Mundschutz grossflächig anfassen
Der getragene Mundschutz kann von innen wie aussen mit Sars-CoV-2 kontaminiert sein. Wichtig ist es deshalb, beim Ausziehen bis zum Desinfizieren die Maske weder von innen noch von aussen zu berühren.
Am besten fassen Sie sie auch jetzt nur an den Bändern rechts und links an oder verwenden Handschuhe.
Fehler sieben: Community-Maske falsch desinfizieren
Nach dem einmaligen Tragen ist es wichtig, den Mundschutz von Krankheitserregern zu befreien. Dabei sind Desinfektionsmittel jedoch fehl am Platz. Sie können nach Angaben des Robert-Koch-Institutes die Funktionalität des Mund-Nasen-Schutzes beeinträchtigen.
Wirksam hingegen ist das Waschen bei idealerweise 95, mindestens aber 60 Grad Celsius mit einem herkömmlichen Vollwaschmittel, rät das BfArM.
Doch auch eine Desinfektion im Backofen ist möglich, wie
Vorsicht hingegen ist bei der Desinfektion in der Mikrowelle geboten. Masken mit Nasenclip enthalten Metall, welches nicht mikrowellengeeignet ist. Auch kann nicht jeder Stoff entsprechend erhitzt werden, im schlimmsten Fall kann er dort Feuer fangen.
Auch beim Bügeln stirbt das Coronavirus ab, erklärt Drosten auf Twitter. Das Bügeleisen wird dafür entsprechend erhitzt und auf die Behelfsmaske gestellt. Wichtig ist es, auch die Ränder und Nähte ausreichend zu bearbeiten.
Community-Masken können, wenn viele sie im öffentlichen Raum tragen, vor einer Tröpfchen-Infektion mit Sars-CoV-2 in einem gewissen Mass schützen. Sehr wichtig ist es allerdings, trotz Gesichtsschutz auch die anderen Hygienemassnahmen weiterhin zu befolgen.
Dazu zählt regelmässiges Händewaschen von mindestens 30 Sekunden mit Seife. Handschuhe können die Schutzmassnahmen ergänzen, wenn auf die richtige Anwendung geachtet wird. So nutzt die Handbedeckung wenig, wenn man sich damit ins Gesicht fasst.
Ergänzend kann zudem eine Brille wirksam sein, wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen informiert. Sie verhindert, dass man sich die Augen reibt oder hinein fasst. Doch vor allem bleibt das Abstandhalten von mindestens 1,5 Metern wichtig - Maske hin oder her.
Verwendete Quellen:
- Verbraucherzentrale.de: Corona. Welchen Schutz gibt es für Mund, Nase und Augen?
- Stiftung Warentest: Corona. Ausbreitung. Gesundheit, Schutzmassnahmen. Was Sie jetzt wissen sollten
- Robert-Koch-Institut: Mögliche Massnahmen zum Ressourcen-schonenden Einsatz von Mund-Nasen-Schutz (MNS) und FFP-Masken in Einrichtungen des Gesundheitswesens bei Lieferengpässen im Zusammenhang mit der neuartigen Coronavirus-Erkrankung COVID-19
- NDR-Podcast "Coronavirus-Update" mit Prof. Dr. Christian Drosten. Folge 19 (23.03.2020)
- Twitter-Profil von Christian Drosten
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