- Gebärmutterhalskrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten.
- Eine HPV-Impfung kann davor schützen.
- Künftig sollen noch mehr junge Menschen ein Impfangebot erhalten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Impfempfehlung zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs aktualisiert. In einer Mitteilung schreibt sie, dass bei Frauen unter 21 Jahren eine einfache Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) ausreichend Schutz biete. Der bislang empfohlene zweite Piks ist laut einer aktuellen Studie zur Effektivität der Einzeldosis nicht nötig. Personen ab 21 Jahren sowie Immungeschwächten empfiehlt die WHO weiterhin zwei respektive drei Impfdosen.
Mit der neuen Empfehlung sollen bei gleich bleibendem Schutzniveau mehr Menschen geimpft werden können, erklärt der Ausschuss-Vorsitzende Alejandro Cravioto. Aktuell würden lediglich 13 Prozent der Weltbevölkerung über den doppelten Impfschutz verfügen. Insbesondere in ärmeren Ländern ist die Quote gering. Die Gründe dafür sind hohe Kosten, mangelnde Ressourcen oder administrative Hürden. Die neue Regelung soll nun Abhilfe schaffen.
"Ich glaube fest daran, dass es möglich ist, Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren. Die Einzeldosis-Empfehlung bietet uns die Möglichkeit, unser Ziel, 2030 90 Prozent der 15-jährigen Mädchen geimpft zu haben, schneller zu erreichen", sagt Dr. Princess Nothemba (Nono) Simelela vom WHO.
RKI: Die meisten infizieren sich "mindestens einmal im Leben"
Obwohl ein Impfstoff existiert, der laut Robert-Koch-Institut (RKI) "zu fast 100 Prozent" vor einer Infektion mit HPV-Viren schützt, starben allein im Jahr 2020 weltweit 340.000 Menschen an Gebärmutterhalskrebs. Nach Angaben des RKIs infiziert sich ein Grossteil der Bevölkerung "mindestens einmal im Leben, meist bald nach Aufnahme der sexuellen Aktivität" mit dem sexuell übertragbaren humanen Papillomvirus.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät deshalb vor dem ersten Sexualkontakt zu einer entsprechenden Impfung. Diese sollte idealerweise im Alter zwischen neun und vierzehn Jahren erfolgen. Die Empfehlung gilt übrigens nicht nur für Mädchen, sondern seit 2018 auch für Jungen. Denn auch bei Männern können HPV-Viren Tumore, etwa im Mund-, Rachen-, Genital- und Analbereich, verursachen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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