Wenn sich im Intimbereich schmerzhafte Bläschen bilden, könnte Genitalherpes die Ursache sein. Die Infektion mit Herpes-Viren ist nicht nur äusserst unangenehm, sondern auch sehr ansteckend. Was gegen Herpes genitalis hilft und was Sie beachten sollten.
Herpes genitalis, im allgemeinen Sprachgebrauch als Genitalherpes bekannt, ist eine Geschlechtskrankheit, die an den Geschlechtsteilen von Mann und Frau, aber auch am After auftreten kann. Auslöser sind Herpes-simplex-Viren (HSV) vom Typ HSV-2. Sie werden durch sexuellen Kontakt übertragen.
Steckt sich eine Frau in der Schwangerschaft mit Genitalherpes an, sollte möglichst schnell eine Behandlung erfolgen. Denn kommt das Kind bei der Entbindung mit den Viren in Kontakt, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen oder gar zu einer Fehlgeburt führen. Der Genitalherpes sollte also unbedingt zum Schutz des Babys vor der Geburt ausgeheilt sein.
Was sind die Ursachen von Genitalherpes?
Während Herpes-Viren vom Typ 1 Lippenherpes auslösen, sind die Viren vom Typ 2 in etwa 80 Prozent der Fälle die Ursache für Genitalherpes. Eher selten steckt eine Infektion mit HSV-1 hinter den typischen Beschwerden im Intimbereich.
Die Übertragung der Viren findet beim ungeschützten Geschlechtsverkehr durch Schmierinfektion statt. Über kleinste Verletzungen der Schleimhäute gelangen die Herpes-simplex-Viren in den Blutkreislauf.
Beim Oralverkehr kann jedoch auch Lippenherpes auf die Genitalien übertragen werden und zum Ausbruch der Symptome führen. Was viele nicht wissen: Die Viren können ausserhalb des Körpers bis zu 48 Stunden überleben.
Deshalb bergen auch verunreinigte Gegenstände ein Infektionsrisiko. Dadurch ist Genitalherpes trotz Kondom beim Sex übertragbar. Eine Ansteckung bei der Benutzung öffentlicher Toiletten ist jedoch sehr unwahrscheinlich.
Bleiben die Herpes-Viren ein Leben lang im Körper?
Nach einer Erstinfektion (Primärinfektion) schlummern die Viren dauerhaft im Körper und können jederzeit wieder ausbrechen. Wenn das Immunsystem durch viel Stress oder eine ungesunde Ernährung geschwächt ist, haben die Viren leichtes Spiel und können erneut die unangenehmen Bläschen verursachen.
Der Grossteil der Menschen ist mit HSV-2 infiziert, ohne es zu wissen. Denn nach der Ansteckung bleiben die typischen starken Beschwerden oft aus. Trotzdem können die Viren auf andere Menschen übertragen werden.
Die Inkubationszeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der ersten Anzeichen beträgt etwa eine Woche. Eine Erstinfektion braucht zwei bis vier Wochen, um komplett zu heilen. Bei einem erneuten Herpes-Ausbruch treten die Symptome meist in milderer Form auf.
Vorbeugen können Sie am besten mit Kondom und durch Hygienemassnahmen vor und nach dem Geschlechtsverkehr. Wenn Sie gerade akut unter den Herpes-Bläschen an den Lippen oder im Genitalbereich leiden, sollten Sie auf Körperkontakt so lange verzichten, bis Sie nicht mehr ansteckend sind. Bisher gibt es keine Impfung gegen Genitalherpes. Allerdings wird intensiv an einem wirksamen Impfstoff geforscht.
Was sind die Symptome von Genitalherpes?
Die Primärinfektion äussert sich durch sehr starke Beschwerden. Tritt Genitalherpes erneut auf, sind Krankheitsverlauf und Dauer meist geringer. Zwischen der Ansteckung mit den Herpesviren und dem Ausbruch von Genitalherpes können wenige Wochen, aber auch mehrere Monate oder Jahre liegen. Typische Anzeichen sind:
- schmerzhafte Bläschen um die Genitalien und/oder den After
- Blasenprobleme und Schmerzen beim Urinieren
- geschwollene Lymphknoten in der Leiste
- Juckreiz im Intimbereich
- allgemeines Krankheitsgefühl
- eventuell hohes Fieber
Beim Mann zeigen sich die Symptome überwiegend an Penis, Eichel und Hodensäcken. Bei der Frau sind Scheide, Schamlippen und Gebärmutterhals betroffen. Zusätzlich tritt vermehrter Ausfluss auf. Nach einigen Tagen platzen die mit Sekret gefüllten Bläschen auf und beginnen zu trocknen. Sind die Hautschäden ausgeheilt, sind die Betroffenen nicht mehr ansteckend. Das kann etwa zwei Wochen dauern.
Betroffene können extreme Schmerzen haben oder aber gar keine Symptome. Häufig läuft eine Genitalherpes-Infektion sogar ganz ohne Bläschen ab und wird gar nicht als solche erkannt. Möglich sind nur kleine Risse in der Haut, vereinzelte Bläschen oder Hautstellen, die einfach nur entzündet aussehen.
Wie kann der Arzt Genitalherpes erkennen?
Entstehen im Verlauf der Genitalherpes-Erkrankung die typischen Bläschen, kann der Arzt schnell eine Diagnose stellen. Sind die Anzeichen jedoch eher schwach ausgeprägt, kann ein Test im Labor den Verdacht bestätigen.
Hierzu wird meist ein Abstrich der betroffenen Stellen gemacht, um mögliche Antikörper oder Virenbestandteile zu untersuchen.
Was kann man gegen Genitalherpes tun?
Die Entstehung von Genitalherpes lässt sich nach einer Ansteckung mit den Viren nicht verhindern. Genitalherpes ist so gesehen nicht heilbar. Doch machen sich die ersten Anzeichen bemerkbar, können Dauer und Verlauf der Erkrankung gemindert werden.
Die Behandlung erfolgt meist durch Medikamente mit dem Wirkstoff Aciclovir oder Valaciclovir, der die Viren hemmt. Eine Salbe kann direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Lidocain-Gel hilft beispielsweise, um Schmerzen zu lindern. Bei starken Beschwerden einer Erstinfektion werden meist Tabletten verordnet. Während Medikamente gegen Lippenherpes rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, gibt es Mittel gegen Genitalherpes meist nur auf Rezept.
Nach jeder Berührung des Genitalbereichs sollten die Hände gründlich gewaschen werden, da das Sekret aus den Herpes-Bläschen äusserst ansteckend ist und leicht übertragen werden kann. Um Genitalherpes natürlich zu behandeln, hilft Propolis-Creme. Auch Honig hat sich Erfahrungen nach als Hausmittel zur Behandlung von Herpes bewährt.
Spätfolgen von Genitalherpes können Infektionen und Blasenprobleme sein. Deshalb sollten Sie bei starken Beschwerden unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Verwendete Quellen:
- Apotheken Umschau: "Herpes genitalis: Ansteckung, Symptome, Behandlung"
- Zentrum der Gesundheit: "Herpes – Was tun?"
- Gesundheitsinformation: "Antworten auf häufige Fragen zu Genitalherpes"
- Netdoktor: "Herpes genitalis"
- Deximed: "Genitale Herpesinfektion"
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