Mit der zunehmenden Nutzung von Dating-Apps wie Tinder und Lovoo steigt auch die Zahl der Infektionen mit Geschlechtskrankheiten. Die einfachere Kontaktaufnahme mit Sexualpartnern sollte eigentlich mit einer grösseren Vorsicht bei der Verhütung von Krankheiten einhergehen, warnt die Bundesregierung.
Sei es die Suche nach der wahren Liebe oder nach Spass für eine Nacht: Immer mehr Menschen benutzen mittlerweile Dating-Apps wie Lovoo, Tinder und Co. Dabei sollten Nutzer jedoch nicht leichtsinnig werden und erst recht auf Verhütung achten.
Das Gesundheitsministerium drückt es in der Broschüre zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen wie folgt aus: Die Möglichkeiten von Apps und den sozialen Netzwerken "verändern und erleichtern die Kontaktaufnahme".
Das stelle die Menschen vor neue Herausforderungen im Kampf gegen Geschlechts- und anderen Infektionskrankheiten, so das Gesundheitsministerium.
Auch wenn zum Beispiel die Zahl der HIV-Neuinfizierten mit knapp 3.000 im Jahr 2014 konstant geblieben sei, das Engagement gegen Geschlechtskrankheiten dürfe nicht nachlassen.
Vor allem die Rate von Syphilis hat sich zwischen 2009 und 2014 verdoppelt und seit 2001 sogar versechsfacht. Das betrifft jedoch nur Männer, die Rate der Frauen ist konstant niedrig.
Auch die steigende Mobilität in Europa und weltweit spiele dabei eine Rolle. Tattoo- oder Piercingstudios, die im Ausland genutzt würden, entsprächen häufig nicht den notwendigen Hygienestandards, fürchtet das Gesundheitsministerium. Zudem nehmen Menschen mit Migrationshintergrund Hepatitis-B-Impfungen nicht ausreichend in Anspruch.
Prävention gegen Krankheiten
Um die Zahl der Geschlechtskrankheiten weiter einzudämmen, haben Entwicklungs- und Gesundheitsministerium ein Präventionsmassnahmen-Bündel geschnürt. So soll ein gesellschaftliches Klima geschaffen werden, dass die Akzeptanz von unterschiedlichen Lebensstilen fördert.
Bedarfsgerechte Angebote sollen weiter ausgebaut sowie integrierte Angebote entwickelt werden, die die Lebenssituationen von Betroffenen berücksichtigen.
Auch international will die Bundesregierung Krankheiten eindämmen. Betroffene sollen Zugang zu Behandlungen bekommen. Auch für die soziale Absicherung soll gesorgt werden. Zudem sollen sowohl Gesundheitssysteme als auch Frauenrechte gestärkt werden.
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