Kochen mit Gas kann gesundheitsschädlich sein: Eine neue Studie zeigt, dass die dabei entstehenden Schadstoffe das Risiko erhöhen, vorzeitig zu sterben. Mit einfachen Massnahmen lässt sich die Gefahr in der Küche aber zumindest reduzieren.
Gasherde sind bei vielen ambitionierten Hobbyköchen beliebt und auch in vielen Restaurants zu finden. Eine neue Studie aus Spanien zeigt aber: Das Kochen mit Gas birgt wohl mehr gesundheitliche Risiken als bislang angenommen.
Jedes Jahr sterben demnach in Europa schätzungsweise 40.000 Menschen vorzeitig durch Schadstoffe, die beim Verbrennen von Gas entstehen. Diese Schadstoffe können schwerwiegende Atemwegs- und Herzerkrankungen auslösen. Die Forschenden der Universität Jaume I berechneten, dass die Belastung durch Gasherde die Lebenserwartung im Schnitt um fast zwei Jahre verkürzt.
Wie entstehen die Schadstoffe beim Kochen mit Gas?
Beim Verbrennen von Gas werden neben Wärme auch Schadstoffe freigesetzt. Zwei besonders schädliche Stoffe sind Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub. NO2 belastet die Atemwege und kann langfristig Lungen- und Herzkrankheiten verursachen. Winzige Feinstaub-Partikel können tief in die Atemwege eindringen und die Lunge schädigen.
Eine Studie aus den USA aus dem Jahr 2023 weist zudem darauf hin, dass Gasherde besonders schädlich für Kinder sind. Laut den Ergebnissen dieser Untersuchung können etwa 13 Prozent aller Asthmafälle bei Kindern auf die Belastung durch Gasherde zurückgeführt werden.
Ausserdem erzeugen offene Flammen eine höhere Konzentration an Schadstoffen, vergleichbar mit den Effekten des Passivrauchens. In vielen Haushalten mit Gasherden sind die Stickstoffdioxid-Werte beim Kochen mit Gas laut einer weiteren Studie doppelt so hoch wie bei Elektroherden und oft über den gesetzlichen Grenzwerten.
Tipps, um die Belastung durch Gasherde zu reduzieren
Wer auf seinen Gasherd nicht verzichten möchte, kann einige Massnahmen ergreifen, um die Belastung in der Küche zu senken:
- Regelmässiges Lüften: Während und nach dem Kochen die Fenster öffnen, um die Schadstoffe aus der Luft zu entfernen.
- Dunstabzugshaube nutzen: Ideal ist eine leistungsstarke Abzugshaube, die die Luft direkt nach aussen führt, da viele Schadstoffe sonst in der Küche verbleiben.
- Flammen klein halten: Den Herd am besten auf niedriger Stufe betreiben, da dies weniger Schadstoffe freisetzt.
Verwendete Quellen
- Universitat Jaume I: Assessment of the health impacts and costs associated with indoor nitrogen dioxide exposure related to gas cooking in the European Union and the United Kingdom
- MDPI: Population Attributable Fraction of Gas Stoves and Childhood Asthma in the United States
- Clasp: Gasherde verursachen in Haushalten in ganz Europa
regelmässig Überschreitungen bei der Luftverschmutzung
© 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.