Jedes Jahr im Winter nimmt die Grippewelle neu an Fahrt auf. Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Fieber machen sich breit und verlangen nach Bettruhe. Doch es gibt Mittel und Wege, um die Grippe-Symptome erträglicher zu machen und schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Eine Grippe, medizinisch Influenza genannt, ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch Grippe-Viren ausgelöst wird. Sie wird oft mit einem grippalen Infekt gleichgesetzt, den wohl jeder schon einmal durchgemacht hat, unterscheidet sich jedoch grundlegend davon.
Während eine normale Erkältung pro Jahr bis zu vier Mal auftreten kann und in der Regel von selbst wieder nach ein bis zwei Wochen ausheilt, ist eine echte Grippe eine durchaus ernstzunehmende Erkrankung. Sie verläuft schwerer als ein grippaler Infekt, die Symptome treten plötzlich und heftig auf. Wird die Influenza nicht richtig auskuriert, drohen Folgeschäden für die Gesundheit. Jedes Jahr kommt es zu zahlreichen Todesfällen nach einer Grippeerkrankung.
Was sind die Symptome einer Grippe?
Die Grippe-Symptome treten meist plötzlich auf und verschlimmern sich innerhalb weniger Stunden. Obwohl die Beschwerden denen eines normalen grippalen Infekts ähneln, entwickeln sie sich bei einer Erkältung langsam über mehrere Tage hinweg. Bei einer Grippe kann es hingegen sein, dass Sie morgens fit das Haus verlassen und sich bereits am Nachmittag krank fühlen und nur noch ins Bett legen wollen.
Die typischen Grippe-Symptome können sein:
- Kopfschmerzen
- Nackenschmerzen
- Gliederschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Fieber
- Halsschmerzen
- trockener Reizhusten
- Schnupfen
Die Symptome können mit, aber auch ganz ohne Fieber auftreten. Manchmal kommt es zusätzlich zu Ohrenschmerzen, Übelkeit und Durchfall, je nachdem, welche Grippe-Erreger die Infektion verursachen.
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel etwa ein bis drei Tage. Die Grippe überträgt sich recht schnell durch Tröpfcheninfektion, also durch Niesen, Husten oder Sprechen, aber auch durch das Anfassen verunreinigter Gegenstände. Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, empfiehlt sich deshalb häufiges Händewaschen.
Wie wird eine Grippe diagnostiziert?
Eine Grippe lässt sich oft nicht gleich von einer Erkältung unterscheiden. Denn nicht jede Grippe äussert sich unvermittelt durch starke Beschwerden. Der Arzt kann bei der Untersuchung jedoch den Unterschied zwischen einer echten Grippe und einem grippalen Infekt durch einen Abstrich des Sekrets aus Nase und Rachen feststellen, ob Influenza-Viren vorhanden sind. Allerdings sind Schnelltests bei Erwachsenen nicht besonders genau. Exakter ist der Nachweis mittels eines Bluttests.
Wie behandelt man eine Grippe?
Grundlage der Grippe-Behandlung ist einige Tage Ruhe. Denn der Körper braucht alle Kräfte, um die Grippe-Viren zu bekämpfen. Viel Schlaf fördert ebenfalls den Heilungsprozess. Zusätzlich können die Symptome durch schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen und altbewährte Hausmittel gelindert werden:
- viel trinken, ca. 2 bis 3 Liter Wasser oder Kräutertee
- Hühnersuppe essen
- inhalieren
- regelmässig lüften
- kalte Wadenwickel
Auch Mittel aus der Homöopathie zur Unterstützung des Immunsystems können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und die Dauer der Grippe verkürzen. Die Behandlung mit Antibiotika ist hingegen nicht möglich, da die Tabletten nur gegen Bakterien helfen, nicht jedoch gegen die Grippe-Viren. Gelegentlich verordnet der Arzt antivirale Medikamente, doch in der Regel heilt die Grippe auch alleine nach ausreichend Ruhe und Schonung aus.
Wie lange eine Grippe ansteckend ist: ab einem Tag vor Auftreten der ersten Beschwerden bis eine Woche danach. Mit einer Grippe-Infektion ist jedoch auch nach Abklingen der akuten Beschwerden nicht zu spassen. Denn Erschöpfungszustände und Schlappheit können noch einige Wochen anhalten, nachdem Husten und Schnupfen längst vorbei sind. Deshalb gilt: Nach einer Grippe sollten Sie nicht gleich wieder mit Vollgas in den Alltag starten und auf die Signale des Körpers achten.
Für wen empfiehlt sich eine Grippeimpfung?
Jedes Jahr im Herbst geben Ärzte vor der Grippesaison die Empfehlung einer Grippeimpfung aus. Prinzipiell kann sich jeder vom Hausarzt freiwillig impfen lassen. Kinder bekommen meist einen Lebensimpfstoff verabreicht, Erwachsene einen Impfstoff mit toten Virusbestandteilen. Die Impfung kann gegen Grippe vorbeugen oder bei einer Ansteckung den Verlauf abschwächen. Während gesunde Erwachsene mit einem starken Immunsystem die Infektion meist auch ohne Impfung gut überstehen, besteht bei Kindern, älteren Menschen, Schwangeren und Menschen mit chronischen Erkrankungen und einem geschwächtem Immunsystem die Gefahr eines schweren Verlaufs der Grippe bis zur Lungenentzündung, die sogar zum Tod führen kann.
Allerdings kann die Grippeimpfung auch Nebenwirkungen haben: In den ersten Tagen nach der Impfung treten häufig typische Grippesymptome auf wie
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Frösteln
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Halsschmerzen
- Fieber
Die Beschwerden fallen jedoch leichter aus als bei einer richtigen Grippeinfektion und klingen nach ein bis zwei Tagen wieder ab.
Wichtig zu wissen: Die Impfung ist nur gegen bestimmte Grippe-Viren möglich. Da es eine Vielzahl an Erregern gibt, besteht trotz Grippeimpfung ein Restrisiko, an der Grippe zu erkranken.
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Verwendete Quellen:
- Erkältungs-Ratgeber: "Grippe behandeln"
- Impfen-Info: "Grippeimpfung bei Erwachsenen"
- Infektionsschutz: "Grippe (Influenza)"
- Stiftung Gesundheitswissen: "Grippe: Behandlung"
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