Baierbrunn - Hinter dem komplizierten Namen steckt eine Diagnose, die den Schuh oft zu eng macht: Beim Hallux valgus, dem Ballenzeh, schiebt sich die grosse Zehe langsam in Richtung der kleineren Zehen. Knochengewebe, Sehnen und Muskeln am Mittelfuss verformen sich, das Köpfchen des Mittelfussknochens tritt an der Innenseite des Fusses vor. Das kann beim Laufen schmerzen.

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Wer dagegen angehen will, sollte unbedingt die High Heels ausziehen - denn sie sind oft verantwortlich, dass die Fehlstellung überhaupt entsteht. Leichtere Beschwerden können angepasste Zehenspreizer aus Silikon lindern, rät Prof. Daphne-Asimenia Eschbach in der Zeitschrift "Apotheken Umschau" (Ausgabe B9/22).

Bandagen können Druckschmerzen lindern

Sie halten laut der leitenden Oberärztin in der Orthopädie und Unfallchirurgie am Uniklinikum Marburg die Grosszehe auf Abstand zu den Nachbarn, können so entlasten und verhindern, dass Druckstellen entstehen. Auch spezielle Bandagen ziehen den grossen Zeh weg von den anderen Zehen und können dadurch dessen Position ein Stück weit korrigieren.

Wenn dennoch alle Schuhe zu eng scheinen, können Diabetikerschuhe eine Alternative sein: Sie sind gepolstert und haben oft eine besonders grosse Zehenbox.

Mit Übungen das Fussgewölbe kräftigen

Auch kleinere Übungen, mit denen man das Fussgewölbe kräftigt, können helfen. Dafür beispielsweise die Aussenseite der Ferse, Gross- und Kleinzehenballen gleichmässig belasten, Zehen nicht krallen und Ferse und Vorfuss zueinander schieben, ohne den Fuss dabei zu bewegen. Nun abwechselnd an- und entspannen.

Ein Zeichen, dass die Fehlstellung bereits weit fortgeschritten ist: Der Zehennagel des grossen Zehs ist nicht mehr in einer Linie mit den anderen Zehnägeln, sondern verdreht. Die Ausrichtung der Knochen lässt sich dann durch eine Operation korrigieren.

© dpa-infocom, dpa:220915-99-771562/3  © dpa

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