- Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken – und die Stimmung gleich mit ihnen.
- Viele Menschen leiden gerade jetzt an Trübsinn und Müdigkeit, der sogenannte Herbstblues macht sich breit.
- So können Sie sich davor schützen und gut gelaunt durch die dunkle Jahreszeit kommen.
Nieselregen, Wolkenhimmel und kurze Tage – all das schlägt vielen Menschen aufs Gemüt: Das trübe Herbstwetter führt bei einigen zu Niedergeschlagenheit und Melancholie. Dann ist vom typischen Herbstblues die Rede. Charakteristisch für dieses alljährlich wiederkehrende triste Gefühl ist ein gesteigertes Schlafbedürfnis, Heisshunger auf Süssigkeiten sowie zunehmende Antriebslosigkeit, nachlassende Motivation und Konzentrationsschwierigkeiten. Jedoch sei all dies meist noch kein Grund zur Sorge, meint Thomas Kantermann, Chronobiologe an der Universität Groningen in den Niederlanden und der Ludwig-Maximilians-Universität München: "Im Winter lethargischer und trübsinniger zu sein und öfter mal schlapp auf der Couch zu hängen, ist ein ganz natürlicher Prozess."
Früher musste der Körper zu Beginn des Winters automatisch in den Energiesparmodus wechseln, um Nahrungsmangel und kalte Temperaturen zu überstehen. Das tue er auch heute noch – trotz Heizung und üppiger Mahlzeiten, so der Experte. Denn diese uralten Mechanismen des Körpers würden sich nicht so schnell an unseren heutigen Luxus anpassen.
Herbstdepression: Lichtmangel als möglicher Auslöser
Verantwortlich für das Stimmungstief und die ständige Müdigkeit im Herbst ist ausserdem ein Mangel an Tageslicht. Bei viel Regen und grauem Himmel nehmen die Lichtrezeptoren unserer Augen weniger Licht auf – und dem Körper fehlt schlichtweg die Sonne. Die ist nämlich mitverantwortlich für die Produktion des "Gute-Laune-Hormons" Serotonin.
"Es gibt anfällige Menschen, deren Hormonhaushalt auf die Dunkelheit besonders stark reagiert" erklärt Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizinisch-Meteorologische Forschung in Freiburg, "dann produziert der Körper Melatonin, das Schlafhormon, während das Serotonin dagegen deutlich schwächer vorhanden ist". Die Folge: Sie sind müde, schläfrig und antriebslos.
Mehr Licht in den Alltag integrieren
Deshalb gilt jetzt: Das wenige Tageslicht sollte so gut es geht genutzt werden - also ab ins Freie! Lassen Sie sich dabei von einem wolkenverhangenen Himmel nicht abschrecken. Selbst wenn die Sonne nicht scheint, ist es draussen noch immer heller als drinnen.
Laut den Experten reicht bereits eine halbe Stunde pro Tag, um die Laune zu verbessern. Ideal ist ein Spaziergang während der hellen Mittagszeit, denn die Bewegung schüttet zusätzlich Glückshormone aus.
Drinnen können spezielle Tageslichtlampen helfen, die im Handel erhältlich sind. Diese sollten täglich morgens für eine Dauer von etwa einer halben Stunde angewendet werden. Tageslichtlampen strahlen kaltweisses Licht aus, das dem von Sonnenlicht ähnelt und so belebend wirken soll.
Gesunde Ernährung: Stärkung von innen
Bei kälteren Temperaturen steigt der körperliche Bedarf nach Kohlenhydraten und Fett, man greift automatisch zu schwereren Gerichten. Parallel wird die Auswahl an saisonalem, frischem Obst und Gemüse geringer.
Diese Kombination kann zu Nährstoffmangel oder Übersäuerung führen, welche sich wiederum in Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsstörungen manifestieren können. Deshalb ist gesunde Ernährung gerade jetzt besonders wichtig.
Magnesium kann helfen, Energie und Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Der Mineralstoff ist unter anderem in folgenden Lebensmitteln enthalten:
- Bananen
- Nüsse
- Beeren
- Milch- und Vollkornprodukte
Auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist jetzt zu achten, da der Körper dieses ohne Sonneneinwirkung nicht selbst produzieren kann. Lebensmittel wie
- Meeresfisch wie Lachs oder Sardinen
- Eigelb
- Avocados
- Pilze
können als zusätzliche Quelle dienen.
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Wellness und Düfte: Balsam für die Seele
Sich selbst etwas Gutes tun, hat enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Egal ob in der Sauna, bei einem langen Bad oder gar im Wellness-Hotel: Entspannende Wellness-Erlebnisse lassen leichter vergessen, dass ein langer kalter Winter bevorsteht. Auch Massagen können dem Herbstblues entgegenwirken: Forschungen zeigen, dass auch sie die Produktion von Serotonin anregen.
Um gut gelaunt und fit in den Tag zu starten, helfen Wechselduschen und Pflegeprodukte mit stimulierenden ätherischen Ölen wie Zitrus oder Ingwer. Zusätzlich können spezielle Duftöle oder Duftkerzen aus der Aromatherapie dafür sorgen, die Stimmung zu stabilisieren: Lavendel beruhigt die Nerven, der Wohlgeruch von Rosen gleicht aus, das Aroma von Minzen und Mandarinen regt an und steigert die Konzentration, Kamillen- und Orangenblüten vertreiben negative Stimmungen und lassen trübe Gedanken "verduften".
Erholung für Körper und Geist
Wenn man sich gerade antriebslos und müde fühlt, spricht auch nichts dagegen, oft früh zu Bett zu gehen und viel zu schlafen. "Diese Gefühle darf man ruhig mal zulassen und nutzen", empfiehlt Psychologieprofessorin Katja Mierke von der Hochschule Fresenius in Köln.
Ein wenig Entschleunigung schade schliesslich nicht, so die Expertin - so könnten Körper und Psyche zur Ruhe kommen. Nicht umsonst ziehen sich viele Tiere in den Winterschlaf zurück.
Verwendete Quellen:
- Deutsche Presse Agentur
- Medicalpress.com
- Prävention aktuell: Die Wahrheit über den Herbstblues
Hinweis: Dies ist ein Artikel aus unserem Archiv, den wir aus aktuellem Anlass neu aufbereitet haben.
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