Letztes Jahr hat er in zehn Minuten 69 Hot-Dogs gegessen. Joey Chestnut knackt seit Jahren Rekorde bei dem Futter-Wettbewerb, der jährlich am 4. Juli in den Vereinigten Staaten stattfindet. Doch wie bereiten sich Teilnehmer auf den Wettkampf vor?

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Schon seit knapp 100 Jahren gibt es das Event. Das Hot-Dog-Wettessen in New York ist ein populärer Wettkampf, das live im amerikanischen Fernsehen übertragen wird. Zehntausende Fans feuern vor Ort die 30 Teilnehmer an. Der Sieger ist derjenige, der innerhalb von zehn Minuten die meisten Hot-Dogs verdrückt.

Das ist in den vergangenen sechs Jahren Joey Chestnut gelungen, der mit 69 verdrückten Hot-Dogs alleiniger Rekordhalter ist. Sein Spitzname ist "Jaws" (Weisser Hai) und zusammen mit "Furious Pete" (Wütender Pete) und "Black Widow" (Schwarze Witwe) hat er sich in den letzten Jahren einen Star-Status in den USA erarbeitet. Dort steigt die Faszination für das Wettessen, die Teilnehmer gehen bis an die Grenze ihrer Körper. Für den Erstplatzierten winkt ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Dollar. Kein Wunder, dass sich der Weltrekord seit 2000 von 25,5 auf 69 Hot Dogs fast verdreifacht hat. Für die Teilnehmer heisst das: ein optimales Training ist unverzichtbar.

Ess-Wettbewerb: Futtern für eine ganze Woche

Über 20.000 Kalorien, also etwa der Bedarf einer ganzen Woche, muss Platz im Körper finden. Chestnut trainiert dafür seinen Magen, indem er bis zu vier Liter Wasser oder Milch auf einmal trinkt. Das dehnt den Magen und lässt eine maximale Nahrungsaufnahme zu. Vor Wettkämpfen wird jedoch gefastet und anschliessend Stück für Stück das Pensum gesteigert. Andere essen Unmengen kalorienarmer Nahrungsmittel wie Zucchini oder Wassermelonen, die einen hohen Wasseranteil haben.

Das ist jedoch nicht ungefährlich, wie eine Studie der University of Pennsylvania zeigt. Bei einem Experiment verglichen Forscher, wie die Mägen des Profi-Essers Tim Janus und eines normalen Menschen auf immense Nahrungsaufnahme in Form von Hot Dogs reagieren. Während der Durchschnittsmensch nach sieben Hot-Dogs aufgab, hatte Tim Janus noch eine grosse Kapazität. Denn anders als bei einem gesunden Menschen fehlt bei ihm das Signal an das Gehirn, dass er ausreichend Essen aufgenommen hat. Infolgedessen zieht sich der Magen nicht zusammen, um die Nahrung zu verdauen. Das kann zu einer Magenlähmung führen, deren Symptome Erbrechen, Völlegefühl und Übelkeit sind.

Jedoch hindert das Joey Chestnut nicht daran, an Wettkämpfen teilzunehmen. Nach seinem Sieg beim Hot-Dog-Wettessen 2012 stellte er fest: "Ich werde nicht aufhören, bis ich 70 bin. In diesem Sport geht es nicht um das Essen. Es geht um Einsatz und Hingabe, und am Ende des Tages ist das Hot-Dog-Essen eine Herausforderung für meinen Körper und meinen Geist." (jbe)

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