Die Spargelzeit ist vorbei, die Tage werden wieder kürzer - es ist Sommer. Zu keiner Zeit sind die heimischen Marktstände üppiger gefüllt und duftet es in den Marktgassen und unter den Markisen verführerischer nach Süden.

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Es ist vor allem das Kernobst, dass sich im Juli neu vor den Marktbesuchern türmt: Mirabellen, Pfirsiche und Aprikosen. Aber auch die ersten Sauerkirschen sind reif, ebenso Pflaumen und Zwetschgen. Die Tomatenernte hat begonnen und die Zwiebeln kommen direkt von den Feldern - nur das Olivenöl für den Tomatensalat dürfte noch aus dem Vorjahr sein.

Im Juli braucht es keinen Koch. Einen grossen Korb mit Obst und Gemüse auf den Tisch, ein Baguette aus dem Ofen und ein Glas Cidre dazu gereicht. Was will man mehr?

Aprikosen

Saftig, süss und samtig, dazu noch vielseitig und gesund: die Aprikose ist der heimliche Star unter den Früchten und könnte den nahen Verwandten Pfirsich und Nektarine leicht die Schau stehlen.

In der Literatur schreibt man der Aprikosse eine aphrodisierende Wirkung zu, im Sprachgebrauch steht sie für einen jugendlichen Teint. So manche Dame wünscht sich eine Aprikosenhaut, da wird die Orange ganz gelb vor Neid.

In Österreich und Teilen Bayerns ist die Aprikose unter dem Namen Marille bekannt. Doch man kennt dieses Wort bis in den hohen Norden, denn die Marillenknödel haben einen guten Klang und auch die Bekanntschaft mit dem Marillenschnaps ist auf eine dauerhafte.

Sonst verzehrt man die kleinen, runden Früchte roh, als Belag von Kuchen oder Bestandteil der berühmten Sachertorte, knabbert sie getrocknet oder schlemmt sie als Marmelade. Auch die Füllung einer Ente rundet sie trefflich ab.

Keine andere Frucht hat einen höheren Anteil an Carotin. Auch die Vitamine B, C und E bringt die Aprikose reichlich mit. Das Spurenelement Kupfer ist enthalten, dass entgiftend wirkt.

Aprikosen sind aus gesundheitlicher Sicht echte Allrounder: Sie straffen die Haut, kräftigen das Haar, machen munter und wirken vorbeugend gegen die Bildung von Tumoren.

Damit alle Inhaltstoffe erhalten bleiben, sollten man Aprikosen ohne lange Lagerung verzehren. Die Früchte erhalten leicht Druckstellen und werden matschig. In einer Papiertüte im Kühlschrank halten sie sich notfalls zwei bis drei Tage.

Mirabellen

"Die bewundernswert Schöne" bedeutet der Name Mirabelle, überträgt man ihn aus dem Italienischen ins Deutsche.

Und tatsächlich haben die kleinen gelben Früchte einen gewissen Charme, der den weit plumperen blauen Pflaumen nicht unbedingt innewohnt. Mirabellen sind zart, oft relativ weich und brauchen zum Gedeihen viel Wärme.

Beim Kauf von Mirabellen sollte man darauf achten, dass die Früchte leuchtend gelb sind und keine Braunfärbung aufweisen. Ist dies der Fall, sind sie überreif und geschmacklich nicht mehr auf der Höhe.

Verwendet werden Mirabellen oft als Marmelade oder Kompott. Sie eigenen sich mit ihrem vollen Geschmack aber auch zur Herstellung von Likören und Bränden. Wer sie roh verzehrt, erhält das Maximum an Vitaminen - vor allem C und B. Auch Kalium ist enthalten, das entwässernd wirkt.

Eine Lagerung von Mirabellen ist schwierig, da sie leicht verderben. Wer sich Vorräte anschauen will, sollte die Früchte entsteinen und in einem Gefrierbeutel einfrieren.

Sauerkirschen

Kaum jemand, der die Kirschen nicht liebt. Allein der Genuss der kleinen roten Früchte war lange ein Privileg der feinen Herrschaft, die sie in den Gärten pflanzen liess und verzehrte.

Ungebetene Gäste wurden vertrieben, wohl auch mit dem einen oder anderen Kirschkern, der als kleines Geschoss gespuckt wurde. Ja, mit dem Adel war halt nicht für jedermann "gut Kirschen essen".

Sauerkirschen isst man meist roh. So lassen sie sich hervorragend naschen und munden ganz vorzüglich. Sie eigenen sich aber auch für Süssspeisen, Eis, Marmeladen, Kuchen, Säfte und Brände. Sauerkirschen enthalten sogenannte Anthocyane (Farbstoffe), denen von der jüngeren Forschung eine entzündungshemmende Wirkung bescheinigt wird.

Damit soll sich auch die Tumorbildung verlangsamen lassen. Ebenfalls enthalten ist das wichtige Melatonin. Das Hormon sorgt mit für einen gesunden Schlaf und ist gerade bei älteren Menschen nur noch in zu geringem Masse im Körper verfügbar.

Kirschen isst man knackig-frisch, am besten direkt vom Baum oder nach dem Erwerb auf dem Markt. Sie halten aber auch bis zu eine Woche bei kühler Lagerung - am besten in einem luftdurchlässigen Beutel im Kühlschrank.

Auberginen

An der schwarzvioletten Auberginen scheiden sich die kulinarischen Geister: Die einen loben ihren feinen, nussigen Geschmack, die anderen würden sie eher als geschmacksneutrales "Füllmaterial" bezeichnen.

Gerade als Bestandteil mediterraner Gemüse - mit Zucchini, Fenchel, Tomaten, Paprika und allerlei Provence-Kräuter - sind sie eine willkommene Bereicherung vieler Fisch- und Fleischgerichte. In Scheiben geschnitten, gut gewürzt und paniert gebraten können sie auch das Fleisch selbst ersetzen. Allerdings geht dabei einer ihrer grössten Vorteile verloren: die Kalorienarmut.

Auberginen sollten nicht roh gegessen werden, da dies zu Magenbeschwerden führt. Sie enthalten - neben 90 Prozent Wasser - auch die Vitamine B und C sowie Kalzium und Eisen. Sie sollen die Leberfunktion anregen und rheumatische Beschwerden lindern.

Auberginen können relativ problemlos aufbewahrt werden. Im Gemüsefach des Kühlschranks sind sie nach einer Woche noch frisch.

Paprika

Orange, gelb, rot oder grün - bei der Paprika hat man die Qual der Wahl. Und wenn "gefüllte Paprika" auf den Tisch kommen, sind die roten Früchte meist zuerst vergeben, wobei sich die Farben erfahrungsgemäss tatsächlich im Geschmack unterscheiden.

Wer es herber liebt, greift eher zu den grünen Exemplaren.

Paprika ist reich an Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink und hat nur sehr wenig Kalorien. Vor allem aber sind in 100 Gramm Paprika rund 140 Milligramm Vitamin C enthalten - was die Schoten zu einem der Vitamin-C-reichsten Lebensmitteln macht.

Gegessen werden Sie roh, gegrillt, gebraten, eingelegt, gekocht und als Gewürzpulver. Paprika gelten als Heilmittel gegen Arthroseerkrankungen. Manche Menschen vertragen sie schlecht und bekommen nach dem Verzehr Magenbeschwerden.

Paprika ist kälteempfindlich. Optimal ist eine dunkle Lagerung bei circa zehn Grad. Die Speisekammer ist dem Kühlschrank also vorzuziehen.

Tomaten

Rund, rot und mit festem Fruchtfleisch - die Tomaten im Supermarkt sehen meist perfekt aus und schmecken nach nichts. Grund dafür sind "Zuchterfolge" im Sinne einer optisch orientierten Käuferschaft.

Auf einem guten Markt sollte dies aber anders sein, denn hier zählt der Geschmack - für Bauern, Händler und Käufer.

"Richtige" Tomaten sind sortenreich, geschmacksintensiv, gesund und wirklich vielseitig einsetzbar. Vom frischen Tomatensalat bis zum Ketchup liegt eine riesige Bandbreite an Tomaten-Köstlichkeiten.

Erinnert sei nur an Buscetta, Grilltomaten, eine mit viel Zeit erzeugte Tomatensosse oder eine "Bloody Mary". Köstlich schmecken Tomaten auch direkt vom Strauch, dürfen allerdings nicht unreif gegessen werden. Anderenfalls kann es zu schweren Magenverstimmungen kommen.

Aufgrund ihres hohen Lycopin-Anteils wird Tomaten eine vorbeugende Wirkung gegen Herzerkrankungen bescheinigt, wobei Lycopin erst nach dem Erhitzen für den Menschen optimal zu verarbeiten ist.

Tomaten enthalten aber auch Vitamin C und verschiedene Spurenelemente. Tomaten können im Kühlschrank gelagert werden, entfalten ihren vollen Geschmack aber erst bei höheren Temperaturen. Sie sollten daher rechtzeitig vor dem Verzehr herausgenommen werden.

Übersicht: Regionale Lebensmittel im Juli

Gemüse und Salat

AuberginenJuli - Oktober
BataviasalatMai - September
BlumenkohlMai - Oktober
BrokkoliMai - November
Champignonsganzjährig
ChinakohlJuni - November
Dicke BohnenJuni - August
EichblattsalatMai - Oktober
EisbergsalatApril - Oktober
EndiviensalatMai - Dezember
ErbsenJuni – August
FeldsalatMai - November
FenchelJuni - November
FrühlingszwiebelnApril - November
Grüne BohnenJuli – Oktober
GurkeJuni - Oktober
KartoffelnJuni - Oktober
KohlrabiMai - Oktober
KopfsalatMai - Oktober
Lollo RossoMai - Oktober
MairübeMai - Juli
MangoldMai - Oktober
MöhrenJuni - Oktober
PaprikaJuli – Oktober
Porreeganzjährig
PortulakMai - Oktober
Radieschen April – November
RettichMai - November
RomanasalatMai - November
Rote BeeteJuni - November
RotkohlJuni - November
RucolaApril - September
SellerieMai - November
StaudensellerieJuli – Oktober
TomatenJuli – Oktober
WeisskohlJuni - November
ZucchiniJuni – Oktober
ZuckerschotenJuni – August
ZwiebelnJuli – Oktober

Obst

AprikosenJuli - August
BlaubeerenJuni - September
BrombeerenJuli - September
ErdbeerenJuni - Juli
HimbeerenJuni - August
JohannisbeerenJuni - August
MirabellenJuli - August
PfirsicheJuli - August
PflaumenJuli - September
SauerkirschenJuli - August
StachelbeerenJuni – August
SüsskirschenJuni - August
ZwetschgenJuli - Oktober
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