Bremen - Brennnessel, Minze, Gojibeeren, Obst- und Gemüseextrakte: Diese Zutaten in Tees, Saftkuren oder Nahrungsergänzungsmitteln sollen dem Körper beim Entgiften helfen. Das vermitteln zumindest die Hersteller dieser sogenannten Detox-Produkte. Was ist da dran?
Nach Ansicht der Verbraucherzentrale Bremen: nichts. "Die Aussagen zur Entgiftung sind wissenschaftlich nicht haltbar", so Annabel Dierks, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale. Dass sich Giftstoffe im Körper gesunder Menschen ansammeln, lässt sich nicht nachweisen.
Anders ist das bei einer akuten Vergiftung, wenn man also zum Beispiel einen Giftpilz gegessen oder Chemikalien geschluckt hat. In so einer Situation kann allerdings nur ein Arzt oder eine Ärztin helfen, kein Detox-Produkt.
Detox-Tees entwässern meist nur
Tag für Tag sorgen Leber und Nieren dafür, dass die meisten Schadstoffe aus unserem Körper ausgeschieden werden. Spezielle Tees und Säfte braucht es dafür nicht.
Sie können laut Verbraucherzentrale sogar schaden. Denn sogenannte Detox-Tees zum Beispiel wirken oft entwässernd. Das bedeutet: Der Körper scheidet mehr Flüssigkeit aus und damit auch mehr Elektrolyte, also wichtige Mineralstoffe. Das kann auf Dauer den Elektrolyt-Haushalt durcheinanderbringen, was sich zum Beispiel durch Müdigkeit bemerkbar macht.
Wenig Giftstoffe aufnehmen
Die beste Strategie ist ohnehin, möglichst wenig Giftstoffe zu sich zu nehmen. Denn das entlastet Leber und Nieren.
Wer auf Nikotin und Alkohol verzichtet, tut viel dafür. Ausserdem ist es laut Verbraucherzentrale sinnvoll, Innereien sowie Thunfisch und Schwertfisch nur in Massen verzehren. Denn sie können hohe Gehalte an Schwermetallen enthalten.
Und die deutlich verkohlte Brotscheibe aus dem Toaster landet besser im Müll als auf dem Teller. Denn je dunkler ein Toast geröstet ist, desto mehr Acrylamid steckt drin - ein Stoff, der krebserregend wirken kann.
Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln aus dem nicht-europäischen Ausland ist laut der Verbraucherzentrale Bremen Vorsicht geboten. In ihnen werden immer wieder erhöhte Schadstoffgehalte nachgewiesen. © dpa
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