In einem Haus in Esslingen bei Stuttgart sind am Montag mehrere tote Menschen gefunden worden. Es gibt Hinweise auf eine Kohlenmonoxidvergiftung. Das müssen Sie zu dem gefährlichen Gas wissen.
Die Gefahr ist lautlos und kommt plötzlich: Kohlenmonoxid. Schon geringe Mengen des Gases können zu Herz- und Hirnschäden führen, wer es länger einatmet, stirbt. 2015 sind allein in Deutschland über 600 Menschen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung erlegen, 2016 sorgte ein Fall in Ansbach für Aufsehen: sechs Jugendliche starben an einer Vergiftung.
Was ist Kohlenmonoxid?
Das sehr giftige Kohlenmonoxid (CO) ist ein brennbares, farb- und geruchloses Gas. Es entsteht unter anderem, wenn Materialien wie Holz, Kohle oder Gas ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlossenen Räumen oder bei defekten Heizanlagen. Auch bei der Lagerung von Holzpellets kann CO entstehen.
Auch an Stromaggregaten, die meist mit Diesel oder Benzin betrieben werden, entstehen giftige Abgase wie Kohlenmonoxid. Ein solches Aggregat, das die Versorgung mit Energie unabhängig vom Stromnetz sicherstellt, sollte also nicht in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen genutzt werden.
Welche Symptome treten bei einer Vergiftung auf?
Kohlenmonoxid blockiert den Transport von Sauerstoff im Blut. Bei einer Vergiftung kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit - und im schlimmsten Fall Erstickungstod. Vor allem im Schlaf werden die Symptome nur selten bemerkt.
Wie wird eine Vergiftung behandelt?
Wer nur geringe Mengen des Gases eingeatmet hat, kann noch behandelt werden. Bei dem Verdacht auf eine Vergiftung sollten sich Betroffene sofort in ein Krankenhaus begeben - frische Luft allein reicht nicht aus.
Ärzte behandeln die Vergiftung mit einer Sauerstofftherapie. Dabei wird das Kohlenmonoxid im Körper gegen Sauerstoff ausgetauscht.
Wie kann ich mich schützen?
Nutzen Sie Geräte wie Heizpilze oder -strahler, Gas- und Kohlegrills sowie Wasserpfeifen nie in geschlossenen Räumen, da sich sonst Kohlenmonoxid bilden kann.
Auch Klimaanlagen und Dunstabzugshauben können eine Gefahrenquelle darstellen. Werden diese Geräte in Verbindung mit luftdichten Fenster oder Türen genutzt, kann es zu einer erhöhten CO-Konzentration im Raum kommen.
Wer einen Kamin oder eine Öl-Heizungsanlage in der Wohnung besitzt, sollte auch über einen Kohlenmonoxid-Warnmelder nachdenken. Diese Geräte warnen ähnlich wie Rauchmelder, wenn die Konzentration des Gases zu hoch ist. Die Melder müssen in der Nähe der Heizung oder des Kamins angebracht werden.
(mh/dpa) © dpa
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