Die Konservendose wurde bereits im Jahr 1810 patentiert. Dumm nur, dass es damals noch keine Dosenöffner gab. Heute dagegen haben wir andere Probleme mit der praktischen Büchse.

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Das Gift in der Dose

Konservendosen werden innen beschichtet, damit das Blech nicht korrodiert. Dieses Innenmaterial hat jedoch auch Nachteile: Es enthält meist die Chemikalie Bisphenol A (BPA). Diese ist in vielen Alltagsgegenständen enthalten, beispielsweise in Schnullern und Kassenbons. BPA wird höchst kritisch betrachtet, denn es wirkt wie das weibliche Hormon Östrogen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt bereits bei geringen Konzentrationen vor gesundheitlichen Schäden. Laut dem Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) stehen Beschichtungssysteme ohne die Chemikalie allerdings nur sehr begrenzt zur Verfügung.

Dem BfR zufolge ist die Lage angeblich ohnehin nicht bedenklich: Ein Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) komme zu dem Schluss, "dass BPA kein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt, da die Verbraucher deutlich weniger Bisphenol A aufnehmen als die Mengen, die gesundheitlich bedenklich wären". Diese Aussage ist allerdings umstritten.

Dosen öffnen ohne Dosenöffner?

Ein eigenes Gerät, um Dosen zu öffnen, wurde erst 1855 erfunden. Ja, richtig gelesen: 45 Jahre nach Erfindung der Konservendose. Wie haben sich die Konsumenten des "Dosen-Frasses" damals beholfen? Die ersten Dosen standen dem britischen Militär zur Verfügung. Die Soldaten öffneten sie zum Beispiel mit dem Bajonett. Bei der Zivilbevölkerung kamen Beil, Messer oder auch Hammer und Meissel zum Einsatz.

Die wohl älteste Konservendose der Welt

Die älteste Konservendose der Welt stammt angeblich aus dem Jahr 1820 und enthält Spargel. Dass der aber noch geniessbar ist, darf bezweifelt werden. Damals wurden die Dosen bleiverlötet und kontaminierten daher bisweilen den Inhalt. Bleivergiftungen waren also keine Seltenheit.

Sind Lebensmittel in Konservendosen ewig haltbar?

Mit Erfindung der Konservendose wusste man zwar: Das Essen bleibt dadurch länger haltbar. Aber warum, das wusste man nicht. Man glaubte, es liege allein am Luftabschluss. Die Wahrheit ist, dass Lebensmittel in Konservendosen zusätzlich durch Erhitzen haltbar gemacht werden.

Alle Konserven müssen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen werden, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Trotzdem sind sogenannte Vollkonserven ohne Kühlung unbegrenzt haltbar und können lange über das Haltbarkeitsdatum hinaus verzehrt werden. Allzu lange sollte man sie trotzdem nicht lagern, denn der Inhalt verliert mit der Zeit an Geschmack und Vitaminen. Halbkonserven dürfen im Unterschied zu Vollkonserven Konservierungsmittel enthalten und sind nur begrenzt haltbar.

Vorsicht bei verbeulten und geöffneten Dosen

Es kann vorkommen, dass sich Dosen wölben. Dann sollten sie laut Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg auf keinen Fall geöffnet oder gar verzehrt werden: "Nach aussen gewölbte Dosen könnten ein Hinweis sein, dass die Konservierung nicht geklappt hat. Gesundheitsgefährdende Mikroorganismen, zum Beispiel Clostroidium botulinum, können dann wachsen."

Auch wenn die Dose angeknickt oder verbeult ist, sollte sie in den Müll wandern. Hier bestehe die Gefahr darin, dass die Schutzschicht auf der Innenseite der Dose beschädigt wurde und unerwünschte Stoffe, zum Beispiel Zinn, in das Lebensmittel und damit den menschlichen Körper übergehen. "Bei kleineren Beulen ist das nicht so schlimm," sagt Valet. "Hat die Dose aber sichtbare Beschädigungen oder Löcher, sollte man sie vorsorglich entsorgen." Dann sei die Konservierung nicht mehr gewährleistet. "Wichtig ist, immer zu prüfen, ob der Inhalt in Ordnung ist: riechen, schauen, probieren," rät der Experte.

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