(sist) - Krebs? Das liegt doch in den Genen, da kann man nichts gegen machen. Völlig falsch! Wir selbst können extrem viel tun, um Krebs vorzubeugen oder - im Falle einer Erkrankung - zu bekämpfen. Dr. med. Ulrich Strunz schwört in seinem Buch "Das neue Anti-Krebs-Programm" auf den Dreiklang aus guter Ernährung, einem guten Mass an Bewegung und guten Gedanken.
Ernährung spielt die Hauptrolle im Krebsgeschehen
30 Prozent der Krebsfälle sind auf das Rauchen zurückzuführen. Was weniger bekannt ist: Etwa genau so viele Krebserkrankungen gehen auf das Konto falscher Ernährung, schreibt Dr. med. Strunz. Eine ganze Menge also. Umweltgifte und Gene spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. Die wärmste Ernährungsempfehlung des Mediziners dürfte den meisten Menschen allerdings nicht leicht fallen: Verzichten Sie so umfassend wie möglich auf Kohlenhydrate und essen Sie stattdessen vor allem eiweisshaltige Lebensmittel. Denn nicht nur Süsses, auch Reis, Nudeln und Brot wandelt unser Körper letztendlich in Zucker um. Das Problem – und gleichzeitig die grosse Chance: Krebszellen sind zuckersüchtig. Sie brauchen 20- bis 30-mal mehr Zucker als nicht entartete Zellen und vergären diesen über ein spezielles Enzym (TKTL1-Enzym). Dadurch entsteht Milchsäure, die das Immunsystem abschaltet und benachbartes Gewebe zerstört. Die "No-Carbs"-Ernährung setzt Krebszellen auf radikale Hungerkur und lässt sie dadurch verkümmern.
Gesund essen ohne Kohlenhydrate
Ohne Kohlenhydrate zu leben, ist eine enorme Umstellung, schliesslich beziehen die meisten Menschen den Grossteil ihrer Kalorien über stärkehaltige Lebensmittel wie Brot und Nudeln. Dabei brauchen wir unserem Körper gar keinen Zucker (die Essenz von Kohlenhydraten) zuzuführen. Er benötigt zwar Glukose, kann diese aber durch den Abbau von Eiweiss selbst herstellen. Greifen Sie also lieber zu eiweisshaltigen Hülsenfrüchten wie zum Beispiel Soja. Ganz oben auf der Liste der gesunden Lebensmittel stehen zudem Obst und Gemüse (auch Knoblauch, Zwiebeln und Lauch). Wer mit Wildkräutern und Kurkuma (Gelbwurz) würzt, macht alles richtig, denn sie gelten als Anti-Krebs-Mittel. Im Tierversuch konnte zudem bewiesen werden, dass Grüner Tee gegen Tumoren wirkt. Zusätzlich sollten Sie vor allem Wasser trinken.
Fett macht nicht zwangsläufig fett
Während man Zucker meiden sollte, darf und sollte man Fett durchaus in den Speiseplan integrieren. Der Nutzen richtet sich jedoch danach, welche Fette wir verwenden. Omega-3-Fettsäuren (z.B. in Soja, Nüssen und fetten Fischen wie Lachs) und Omega-9-Fettsäuren (z.B. in Olivenöl, Avocados, Mandeln) sind gesund, hemmen Entzündungen und damit auch das Krebsrisiko. Von gesättigten Fettsäuren, Omega-6-Fettsäuren (Maisöl, Sonnenblumenöl) und Transfetten (wie sie zum Beispiel in Margarine vorkommen können) rät Dr. med. Strunz dagegen ab. Sie steigern das Krebsrisiko.
Alkohol ist ein Zellgift
Auch in Alkohol verstecken sich Kohlenhydrate. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum man den "Sprit" besser nur in Massen geniesst: Alkohol ist Gift für die Zellen und lässt diese schneller entarten. Trinkt man wöchentlich mehr als sieben Portionen (heisst: Gläser einer Sorte Alkohol), steigt allein das Darmkrebsrisiko um 60 Prozent.
Ein starkes Immunsystem bekämpft Krebsnester
Unsere Körperabwehr schützt uns vor Krankheiten – auch vor Krebs! In jedem Menschen entstehen laut Dr. med. Strunz täglich etwa vier entartete Zellen. Das Immunsystem vernichtet diese, sofern es richtig arbeitet. Andernfalls können aus den entarteten Zellen bösartige Tumoren entstehen. Ganz wichtig ist es also, unser Immunsystem fit zu halten. Dabei helfen vor allem Vitamin A, C, D, E, B6 und Provitamin A (Betacarotin). Sie stärken die körpereigene Abwehr, sind natürliche Antioxidantien und greifen Krebszellen an. Zusätzlich zu einer gesunden Ernährung versprechen auch Nahrungsergänzungsmittel, den Bedarf zu decken. Obwohl Dr. med. Strunz ausdrücklich zur Vitaminpille rät, sei darauf hingewiesen, dass Studien deren Nutzen und Risiken unterschiedlich bewerten.
Bewegung muss sein
Egal ob Laufen, Walken, Radfahren, Schwimmen, Tanzen: Sie sollten sich viel bewegen, wenn Sie dem Krebs keine Chance lassen wollen. Je nach Tumorart sinkt das Entstehungsrisiko nämlich um 20 bis 30 Prozent. Dr. med. Strunz empfiehlt mindestens 30 Minuten Bewegung am Tag, die Sie idealerweise auf 90 Minuten steigern sollten. Klingt viel, wirkt aber auch viel, denn Fitness bringt den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht. Ist dieser gestört, wird zu viel Insulin ausgeschüttet - ein Wachstumsmotor für Krebszellen. Darüber hinaus werden durch mangelnde Muskelaktivität Entzündungen gefördert und damit das Krebsrisiko gesteigert.
Positive Gedanken machen glücklich – und gesund
Unsere Gedanken und Gefühle haben eine sehr starke Macht über uns und unsere Gesundheit. Wenn wir häufig grübeln, steigt auch das Risiko für Depressionen. Positive Gedanken lösen dagegen positive Gefühle aus. Und die geben uns und unserem Körper Kraft, um die Krebsnester, die jeder von uns in sich trägt, niederzukämpfen.
Meditation stärkt das Immunsystem
Dauerstress ist ein Feind für unsere Gesundheit und lässt das Immunsystem leiden. Psychosomatische Krankheiten sind dafür ein deutliches Indiz. Viele Studien zeigen, dass sich Meditation positiv auf gestresste Gemüter und damit auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden auswirkt. Durch die tiefe Entspannung und das Abschalten der Denkströme bauen wir Stress ab und werden resistenter. Darüber hinaus lehrt uns regelmässige Meditation, mit den unvermeidbaren Widrigkeiten des Lebens gelassener umzugehen und trotzdem positiv in die Zukunft zu sehen.
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