Von schmerzhaften Blasen bis zu eitrigem Ausfluss im Genitalbereich. Diese Kuss-Krankheiten sind nicht nur hässlich anzusehen, sie tun auch noch ganz schön weh. Aber wie kann man ihnen vorbeugen? Und was ist zu tun, wenn es schon zu spät ist?
Es gibt sehr wenige Krankheiten, die tatsächlich durch das Küssen übertragen werden. Trotzdem heisst es vorsichtig sein.
Lippenherpes
Die erste Krankheit, die einem beim Küssen in den Sinn kommt, ist Herpes. Die Symptome: hässliche Bläschen auf den Lippen, die furchtbar schmerzen können.
Tatsächlich kann man einer Infektion kaum vorbeugen. Die meisten Menschen infizieren sich nämlich bereits vor dem fünften Jahr in der eigenen Familie. So ist viel eher der Gutenachtkuss der Mutter schuld, als das erste gelungene Date.
Kommt es zu einer Übertragung von Speichel oder über die Finger, dringen die Herpes-Simplex-Viren in den Körper ein. Sie gelangen über die Nervenzellen zu einem Nervenknoten unterhalb der Schläfe. Dort bleiben sie das ganze Leben lang.
Die Viren müssen erst aktiviert werden
Die Bläschen auf den Lippen treten erst dann auf, wenn die Viren durch gewisse Einflüsse reaktiviert werden. Dann erst kommen sie entlang der Nervenzellen wieder an die Hautoberfläche.
Stress, UV-Strahlung aber auch ein geschwächtes Immunsystem können dafür verantwortlich sein. Deshalb tritt Herpes bei vielen Menschen zusammen mit einem grippalen Infekt auf.
Aber was kann man tun?
Einen Impfstoff gegen das Virus gibt es noch nicht. Deshalb muss man sich darauf beschränken, die Symptome zu bekämpfen. In den ersten fünf Tagen wirken Cremes, die die Virenvermehrung eindämmen.
Wartet man, bis die Bläschen eintrocknen und eine Kruste bilden, dann reicht auch eine einfache Zink-Lotion.
Bei häufig wiederkehrendem Herpes können antivirale Tabletten helfen.
Die Studentenkrankheit
Die Krankheit, die vor allem junge Menschen unter 30 betrifft, ist das Pfeiffersche Drüsenfieber. Es wird auch Studentenkrankheit genannt. Der Fachausdruck ist „Mononukleose“.
Die Symptome ähneln zunächst einer heftigen Grippe. Dazu können Organe wie Milz und Leber und die Lymphknoten anschwellen.
Die Krankheit wird durch das Epstain-Barr-Virus hervorgerufen, das hauptsächlich durch Speichel übertragen wird. Die meisten Europäer entwickeln bis zu ihrem 30. Lebensjahr Antikörper dagegen. Deshalb trifft es meist junge Menschen.
Antibiotika bringen dagegen nichts
Wer sich die Studentenkrankheit eingefangen hat, der braucht vor allem Ruhe. Die angeschwollenen Organe sind sehr anfällig für Risse, deshalb ist von Sport vollkommen abzusehen. Auch der Alkohol ist tabu.
Da es sich nicht um Bakterien handelt helfen Antibiotika nicht. Gegen die Symptome Fieber, Halsschmerzen und geschwollene Lymphknoten kann man mit Schmerzmitteln vorgehen.
Das Küssen lässt man am besten ganz, damit man niemanden ansteckt. Durch den Belag auf den Mandeln haben Betroffene auch einen üblen, süsslichen Mundgeruch.
Auch eine Geschlechtskrankheit kann man sich beim Küssen einfangen
Die Geschlechtskrankheit, die über Speichel übertragen werden kann ist die Gonnorrhoe. Sie wird auch Tripper genannt und kommt in zwei Varianten vor.
Eine Variante betrifft die Geschlechtsorgane. Zu einer Übertragung kann es beim Oralsex kommen. Das verantwortliche Bakterium fällt aber auch die Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich an. Wer einen Infizierten küsst, der kann sich das Bakterium auch ohne Oralsex einfangen.
Meist ist sie ganz harmlos
In 90 Prozent aller Fälle verläuft diese Krankheit komplett symptomfrei. Oft werden die Symptome auch mit einer leichten Erkältung verwechselt.
Wer allerdings infiziert ist und dann Oralsex hat, kann die Genitalien des Partners infizieren. Im Genitalbereich sind die Symptome weit gravierender. Sie zeichnen sich durch einen häufigen und schmerzhaften Harndrang aus und es kann sich ein gelblicher Ausfluss bilden.
Die Krankheit lässt sich mit Antibiotika leicht behandeln. Gegen die Übertragung durch das Küssen gibt es sogar ein noch einfacheres Mittel: Das Benutzen handelsüblicher Mundspülung beugt der Ansteckung vor.
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