In Deutschland soll künftig auch Cannabis produziert werden - legal. Das plant Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister.

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Deutschlands erste legale Cannabis-Produktionsanlage in Neumünster nimmt Formen an. "Hier wird Ende 2020 - wahrscheinlich zum ersten Mal in Deutschland - medizinisches Cannabis produziert", sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag beim Richtfest der Anlage in Neumünster. Medizinisches Cannabis komme beispielsweise in der Schmerztherapie zum Einsatz.

Das Investitionsvolumen liegt nach Angaben des Herstellers Aphria Deutschland GmbH im zweistelligen Millionenbereich. "Es ist die modernste und sicherste Anlage der Welt", sagte Aphria-Geschäftsführer Hendrik Knopp. Für die mehr als 6000 Quadratmeter grosse Indoorplantage würden rund 14 000 Tonnen Stahlbeton verbaut. Die Sicherheitsanforderungen sind hoch, die Wände 24 Zentimeter dick. Die Pflanzen sollen in verschiedenen Kammern einen Schnelldurchlauf absolvieren.

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Zwei Jahre Cannabis auf Rezept: Zwischen Boom und Skepsis

Die Entscheidung war eine Sensation im deutschen Gesundheitswesen: Seit dem 10. März 2017 können sich Patienten medizinisches Cannabis regulär beim Arzt verschreiben lassen. Seither erlebt das Mittel einen Boom.

Cannabis: Jährlich eine Tonne für vier Jahre

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat Aphria in Schleswig-Holstein den Anbau von jährlich einer Tonne für vier Jahre erlaubt. Auch zwei weitere Firmen dürfen künftig in Deutschland medizinisches Cannabis anbauen. Seit März 2017 können sich deutsche Patienten medizinisches Cannabis regulär beim Arzt verschreiben lassen. Bislang werden Cannabis-Blüten für medizinische Zwecke aus dem Ausland importiert, unter anderem vom kanadischen Mutterunternehmen der Firma aus Schleswig-Holstein.

Für den drogenpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Wieland Schinnenburg, verringert die Anlage im nördlichsten Bundesland die Abhängigkeit Deutschlands von Importen aus dem Ausland. "Wir brauchen in Deutschland fünf bis sechs Tonnen pro Jahr", sagte er. Der Bedarf wachse.  © dpa

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