• Ab dem 22. August präsentieren Dr. Johannes Wimmer und die Schauspielerin Elena Uhlig in Das Erste (montags bis freitags, 14.10 Uhr) die Sendung "Leichter leben".
  • Unsere Redaktion hat mit Dr. Wimmer über das neue TV-Format gesprochen, das sich unter anderem der Themen Ernährung, Mental Health und medizinischen Mythen annimmt.
  • Zudem erklärt der 39-Jährige, warum es "tatsächlich leicht ist, gesund und ausgeglichen zu leben".
Ein Interview

Herr Dr. Wimmer, am 22. August startet in der ARD "Leichter leben". Ist die Sendung denn auch "leicht" zum Zuschauen, schliesslich geht es vordergründig um das Thema Gesundheit?

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Dr. Johannes Wimmer: Genau, es geht um das Thema Gesundheit. Und gesund und ausgeglichen zu leben, das ist tatsächlich leicht – wenn man sich das Leben denn nicht unnötig schwer macht. Und wie das genau funktioniert, darüber sprechen wir bei "Leichter leben". In jeder Sendung erwartet unsere Zuschauerinnen und Zuschauer eine bunte Themen-Sammlung. Wir setzen also nicht nur einen Schwerpunkt, sondern schauen in mehrere Lebensbereiche, von kleinen Tricks in der Küche bis Bewegungsübungen für zwischendurch. Und natürlich geht es auch um die mentale Gesundheit, denn für ein gutes Leben braucht es ja nicht nur einen Körper, der gut in Schuss ist, sondern auch einen gesunden Kopf.

An Ihrer Seite ist Elena Uhlig. Eine Schauspielerin und ein Doktor: Warum passt das Moderatoren-Duo gut zusammen?

Es gibt Gesundheitssendungen, in denen ausschliesslich Ärztinnen und Ärzte sitzen. Das hat auch sicher eine Berechtigung. Ich denke aber, dass nicht nur Mediziner Ahnung von einem gesunden, glücklichen Leben haben. Und so ist es auch mit Elena. Ich halte sie für eine sehr kluge und authentische Frau, die echt Ahnung hat, worauf es im Leben und in Sachen Gesundheit ankommt. Also: ein 'Perfect Match', würde ich sagen.

Mit welchen Inhalten wollen Sie dafür sorgen, dass die Zuschauenden in Zukunft leichter – und gesünder – leben?

Wie gesagt: Ich denke, dass es eigentlich sehr leicht ist, gesund zu leben, wenn man denn weiss, wie es geht. Da fällt mir zum Beispiel das Thema Ernährung ein. Wir wissen ja alle, dass Zucker nicht gut für uns ist. Aber statt mit erhobenem Zeigefinger zu sagen: "Hör' auf, Zucker zu essen, der ist böse", stellen wir uns lieber gemeinsam mit einer Ernährungsmedizinerin in die Küche und schauen uns erstmal an: Was ist Zucker eigentlich und wo steckt der überall drin? Wo ist er offensichtlich, wo versteckt er sich? Und wie können wir Schritt für Schritt daran arbeiten, weniger davon zu essen – und was bringt uns das? Wir gehen den Weg gemeinsam mit unseren Zuschauenden und stellen genau die Fragen, die sich die Menschen zu Hause auch stellen.

Worauf legen Sie in Sachen Ernährung persönlich wert? Empfehlen Sie eine vegetarische oder sogar vegane Lebensweise?

Ich denke, jeder Mensch muss selbst entscheiden, wie er oder sie leben und essen möchte. Ich diktiere den Leuten also keine bestimmte Lebens- und Ernährungsweise. Ich bin aber persönlich grosser Fan einer gemüselastigen Ernährung. Fisch und Fleisch kommen bei mir auch mal auf den Tisch, aber seltener, und wenn, dann in guter Qualität.

Obwohl insbesondere viele junge Menschen umdenken, ist Fast-Food immer noch ein Thema. Haben die grossen Volkskrankheiten wie Krebs einen Ernährungsursprung? Gibt es Zahlen, die das belegen?

Mittlerweile haben zahlreiche Studien belegt, dass der Konsum von verarbeitetem Fleisch ungesund ist. Immer wieder zeigt sich auch, dass der Verzehr von Wurst & Co. die Häufigkeit von Krebs- und Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Diabetes erhöht. Ab und zu mal einen qualitativ hochwertigen Burger oder ein Schinken-Brot zu essen – dagegen spricht natürlich nichts. Aber ich würde versuchen, vor allem Wurstwaren eher zur Ausnahme zu machen. Ich habe mir angewöhnt, pflanzliche Aufstriche und Gemüse auf mein Brot zu geben, zum Beispiel selbstgemachten Hummus.

Sie beschäftigen sich in der Sendung auch mit der Frage "Was ist Medizin oder Mythos?". Haben Sie konkrete Beispiele? Welche Mythen werden Sie in den kommenden Wochen enttarnen?

Da haben wir wirklich einiges vorbereitet, wir sprechen zum Beispiel über Mythen rund ums Thema Kaffee, Milch und Bier – aber auch über Erkältungsmythen, Sport oder Urin. Oft geht es dabei auch um das Thema Abnehmen. Es ist wirklich immer noch erstaunlich, wie viele "Geheimtipps" angeblich dabei helfen sollen, auf magische Weise Gewicht zu verlieren. Aber kleiner Spoiler: Das ist fast immer absoluter Quatsch.

Das Thema Mental Health ist inzwischen – Gott sei Dank – kein Tabuthema mehr. Würden Sie mir jedoch zustimmen, dass es hier nach wie vor genug zu tun gibt?

Das Thema Mental Health ist mir persönlich besonders wichtig. Mentale Gesundheit ist leider immer noch ein Bereich, über den viele Menschen nicht gerne sprechen, vor allem nicht, wenn es sie selbst betrifft. Und ich würde mich freuen, wenn das irgendwann ganz selbstverständlich ist. Unser Gesundheitssystem muss in Sachen Mental Health allerdings noch ordentlich nachbessern, zum Beispiel bei der Verfügbarkeit von Therapieplätzen. Einen Ersatz für eine therapeutische Begleitung können wir natürlich nicht bieten, das ist auch gar nicht unser Anspruch. Aber ich denke, es gibt viele Lebensbereiche, über die man auch in einer TV-Sendung sprechen kann, mit einfach umsetzbaren Tipps, wie man ein ausgeglicheneres Leben führen, Stress vermeiden und innere Stärke aufbauen kann.

Gesundheitsthemen fanden früher eher im Vormittagsprogramm statt, "Leichter leben" wird nachmittags ausgestrahlt. Ist dies ein Beleg dafür, dass sich die Menschen inzwischen stärker damit auseinandersetzen?
Ich denke, Gesundheit hat nichts mit der Tageszeit zu tun. Wir sollten uns ganztags damit beschäftigen, aber eben nicht in Form von schweren Brocken, sondern verpackt in leichte Häppchen, die man ganz bequem nebenbei wegsnacken kann.

Wäre so ein Format auf Sicht auch als Prime-Time-Show denkbar?
Na klar, ich denke, dass Gesundheitsformate auch abends begeistern können, im grossen Stil, mit Show-Charakter und Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt.

Wie viel Platz nimmt Corona in Ihrer Sendung ein? Ist es gar nicht mehr so sehr der Rede wert, wie einige Experten behaupten?
Ich denke, dass Corona immer noch ein sehr, sehr wichtiges Thema ist, das wir alle auf dem Zettel haben sollten. Allein schon, um uns und andere weiterhin zu schützen. In unserer Sendung gibt es allerdings keinen Corona-Schwerpunkt, wir sprechen eher über die Bereiche Ernährung, Bewegung, Mental Health oder auch mal über Notfall-Medizin.

Welchen Rat für ein leichtes Leben geben Sie unseren Leserinnen und Lesern mit auf den Weg?

Das Leben ist bunt – und genau so sollten wir es auch leben. Mit einem ausgewogenen Mix aus guter Ernährung, Bewegung und ganz viel Spass am Leben. Und natürlich mit unseren Herzensmenschen.

Sie moderieren auch die NDR-Sendung "Wissen ist die beste Medizin". Ich dachte immer, "Lachen ist die beste Medizin". Stimmt das etwa nicht? Schliesst das eine das andere nicht aus?

Lachen ist super und sehr befreiend – aber in Sachen Medizin ist Wissen definitiv auch eine gute Sache. Wenn ich weiss, was los ist, kann ich nämlich auch mit einem wachen Verstand Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Und dann habe ich bestenfalls am Ende auch was zu lachen.

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