Ein Schüler aus einem Vorort von Melbourne wurde nach einem Bad im Meer mit blutenden Beinen ins Krankenhaus gebracht. Die Diagnose: Flohkrebse hatten ihn überall gebissen. Und sie sind nicht die einzige Gefahr, die in den Gewässern der Welt lauert.
Bissige Meeresflöhe
Es war ein grauenhafter Anblick, als der australische Schüler mit blutenden Beinen aus dem Wasser stieg. Im Krankenhaus konnten die Ärzte zahlreiche kleine Bisswunden feststellen. Der Übeltäter war ein Flohkrebs, auch Meerfloh genannt.
Die Flöhe (Lysianassid Amphipod) leben in allen Weltmeeren und greifen eigentlich keine Menschen an. Sie gehen normalerweise auf tote Fische und Seevögel los. Vermutlich stand der Schüler neben einem toten Tier und die Flöhe wechselten auf ihn über.
Da das Wasser besonders kalt war, spürte er die Bisse nicht. Er stand längere Zeit still im Wasser, deswegen konnten die Tiere ihn über einen langen Zeitraum hinweg beissen. Erst nach Stunden konnten die Blutungen gestillt werden, die Flöhe sind an sich aber nicht gefährlich.
Flohkrebse sind nicht die einzige Gefahr, die in Gewässern auf Badegäste lauert.
Die Larven von Saugwürmern
Wenn sich besonders viele Enten und Gänse auf einem Gewässer tummeln, ist dies ein schlechtes Zeichen. Die Wasservögel können das Wasser durch ihren Kot nicht nur mit Bakterien verschmutzt haben, sondern auch mit den Larven von Saugwürmern.
Sogenannte Zerkarien können sich mit Hilfe der Wasservögel in Gewässern entwickeln. Eigentlich ist der Mensch kein geeigneter Wirt für den Parasiten. Allerdings kann es trotzdem vorkommen, dass sich die Larven in die Haut von Badenden bohren.
Das sorgt für einen lokalen Juckreiz und Schwellungen. Auch wenn das ein wenig eklig klingt: Die Larven von Saugwürmern sterben nach einiger Zeit in der Haut des Menschen ab.
Petermännchen unter dem Sand
Petermännchen sind mindestens 15 Zentimeter gross und vergraben sich im Sand, sodass sie kaum zu sehen sind. Dort lauern sie auf ihre Beute. Wenn ein Badegast auf ein Exemplar tritt, fährt es seine Stacheln aus. Das kann ganz schön schmerzhaft sein.
Das Gift des Fisches sorgt für starke Schwellungen und schmerzhafte Entzündungen, die lange anhalten können. Einige reagieren auch allergisch auf das Gift. Das kann zu Schwindel, Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall sogar zum Herzstillstand führen.
Sie kommen im östlichen Atlantik, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer vor.
Badegewässer mit Blaualgen
Wenn ein Gewässer eine blau-grüne Färbung aufweist und sich trüb verfärbt hat, ist dies ein Indikator für die Entwicklung von Cyanobakterien, die auch als Blaualgen bekannt sind. Sie sind in manchen deutschen Gewässern zu finden.
Die Bakterien können für den Menschen durchaus gesundheitsgefährdend sein. Berührt man sie, lösen sie Hautreaktionen und Ohrenschmerzen aus.
Wenn ein Badegast Wasser mit Blaualgen schluckt, kann ihm dadurch übel werden und auch Fieber sowie Durchfall sind die Folgen. Bei regelmässigem Kontakt können die Bakterien sogar die Leber schädigen.
Gehirnfressende Amöben
Es klingt wie aus einem Horrorfilm: In besonders warmen Badegewässern wie in Teilen der USA, Australien, Indien oder Pakistan können gehirnfressende Amöben namens "Naegleria fowleri" vorkommen.
Wenn der Badende mit dem Kopf unter Wasser gerät, kann die Amöbe in die Nase kriechen. Von dort aus gelangen sie über den Riechnerv ins Gehirn und richten erheblichen Schaden an. Nur ein Bruchteil der Infizierten überlebt.
Fäkalien in Badegewässern
Vor allem nach starken Regengüssen im Sommer sind einige Gewässer verunreinigt. Es kann durchaus vorkommen, dass der Regen Düngemittel von landwirtschaftlichen Flächen oder Fäkalien aus der Kanalisation in einen nahen Fluss oder See gespült hat.
Auf diese Weise kommen leicht Krankheitserreger in Seen, Flüsse oder ins Meer. Wenn das Darmbakterium E. coli oder Darm-Enterokokken nachgewiesen werden, deutet dies auf Fäkalien im Wasser hin. Die Bakterien führen beim Menschen zu Magen-Darm-Beschwerden.
Darm-Enterokokken können auch zu schweren Erkrankungen führen, wenn sie durch eine Wunde in den Körper gelangen.
(ff)
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