Bei Tabakzigaretten gibt es die unterschiedlichsten Varianten. Die Mentholzigarette ist seit Mitte Mai 2020 verboten. Doch warum?
Die Mentholzigarette ist seit dem 20. Mai 2020 in den EU-Staaten ausnahmslos verboten. Der Grund: Sie überdeckt den Tabakgeschmack und trägt somit zur Förderung des Tabakkonsums bei.
Diese Regeln gelten für "normale" Zigaretten
Seitdem müssen auch zwei Drittel der Vorder- und Rückseite von Zigarettenschachteln und Drehtabakverpackungen für Schockbilder und aufklärende Warnhinweise reserviert sein. Die Regeln sollten die Raucherquote von Jugendlichen senken und "Fälle der vorzeitigen Sterblichkeit" reduzieren. Derzeit führt die EU-Kommission eine Studie zur Anwendung der Tabakrichtlinie aus.
Kurz vor Inkrafttreten bestätigte der Europäische Gerichtshof die verschärften Regeln. Die Luxemburger Richter lehnten Anfang Mai 2016 Klagen von Polen und mehrerer Tabakunternehmen ab. Mit Blick auf die Aromen wiesen sie darauf hin, dass Produkte wie Mentholzigaretten mit "angenehmem Aroma" das Rauchen gerade für Einsteiger attraktiver machen sollten. Die EU-Gesetzgeber seien daher befugt gewesen, zur Eindämmung des Tabakkonsums diese Produkte zu verbieten.
Deshalb sind Mentholzigaretten schädlich
Was ist so schlimm an Menthol-Zigaretten? "Das grösste Problem an dem Menthol ist, dass es eine kühlende und schmerzlindernde, leicht betäubende Wirkung hat", sagt Katrin Schaller von der Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Dies führe dazu, dass der normalerweise kratzige Rauch leichter zu inhalieren sei. Das mache Mentholzigaretten vor allem für Rauch-Neulinge attraktiv.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich acht Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen von Zigarettenkonsum. Aus gesundheitspolitischer Sicht sei das EU-Verbot also zu begrüssen, sagt Schaller. (dpa/eee)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.