Ein reichhaltiges Mittagessen kann ganz schön müde machen. Danach erst mal ein Stündchen schlafen? Ein Schlafforscher rät dringend davon ab.

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Im Arbeitsalltag bleibt in der Regel keine Zeit für einen richtigen Mittagsschlaf. Umso mehr geniessen ihn viele am Wochenende - und erst recht im Ruhestand. Doch Schlafforscher Hans-Günter Weess rät davon ab.

"Ein Mittagsschlaf von einer Dauer länger als 30 Minuten ist für Erwachsene nicht sinnvoll", sagt er. Denn: "70 Prozent der Bevölkerung schläft sich dabei müde."

Nicht zu langes Nickerchen am Mittag

Wer länger als eine halbe Stunde schläft, gleite in den sogenannten REM- oder Traumschlaf – und sei beim Aufwachen lust- und antriebslos. "Bis man dann wieder in die Gänge kommt, dauert es sehr lange", sagt Weess.

Hinzu komme, dass durch den Mittagsschlaf Schlafdruck abgebaut werde: "Abends fällt das Einschlafen dann schwerer", sagt Weess. "Gerade Menschen mit Schlafstörungen brauchen den Schlafdruck aber, um abends zur Ruhe zu kommen."

Bei Schlafstörungen besser wach bleiben

Wer solche Probleme nicht hat, kann sich natürlich auch mittags hinlegen. "Es gibt ein paar wenige Menschen, die das ohne negative Auswirkungen auf das nachfolgende Leistungsvermögen und das Einschlafen am Abend können", sagt Weess.

"Das sind aber die, die ohnehin keinerlei Probleme mit dem Schlafen haben." Allen anderen rät er: mittags am besten wach bleiben. Und wenn es doch ein Nickerchen sein muss, sei die ideale Zeit dafür:

  • Nicht länger als 20 Minuten und nicht nach 15 Uhr

Anders sei es aber bei Kindern, erklärt der Experte. Sie lernen aus Sicht des Experten erst etwa mit dem Schuleintritt, ihr ganzes Schlafbedürfnis nachts und in einem Rutsch zu erfüllen. "Bis dahin ist der Mittags- oder Nachmittagsschlaf daher für sie noch sehr sinnvoll." (dpa/af)

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