Sie haben sich aufgerafft, den Schweinehund besiegt, eine ausgiebige Sporteinheit absolviert - und der Körper dankt es Ihnen mit einem heftigen Muskelkater. Der erste Tag ist vielleicht noch aushaltbar, doch der zweite dafür umso schlimmer. Aber warum tun die Muskeln erst mit etwas Verzögerung richtig weh? Michael Behringer von der Goethe-Universität Frankfurt erklärt das Phänomen.

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Muskelkater entsteht in der Regel bei ungewohnten Belastungen, es kommt zu kleinen Rissen im Muskelgewebe. "Verschiedene chemische Stoffe, ein schwellungsbedingter erhöhter lokaler Gewebedruck sowie eine erhöhte Temperatur führen dann zu einer Aktivierung der Schmerzfasern", erklärt Michael Behringer. Er ist Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Doch wieso tut es am zweiten Tag mehr weh als am ersten? "Das liegt daran, dass die Prozesse sehr viel Zeit in Anspruch nehmen", erklärt der Experte für Sportmedizin.

Die Muskelfasern selbst haben keine Schmerzrezeptoren. Erst wenn die Entzündungsstoffe, die durch die Risse entstehen, aus dem Muskelgewebe gespült werden und mit umliegenden Nervenzellen in Kontakt kommen, wird der Muskelkater richtig schmerzhaft.

Muskelkater hat auch schützenden Effekt

Muskelkater ist allerdings nicht immer ein schlechtes Zeichen: "Es ist wichtig zu wissen, dass eine schädigende Trainingseinheit einen schützenden Effekt auf die Muskelfasern auslöst. Dieses Phänomen bezeichnet man als 'Repeated Bout Effect'. Führt man also die gleiche Belastung, die zu einem Muskelkater geführt hat, nach einer Pause erneut durch, so fällt die Muskelschädigung nach der zweiten Einheit vermindert aus. Interessanterweise hält dieser Effekt zum Teil über ein halbes Jahr lang an."

Der Experte verrät aber auch, wie Sie besonders schmerzhaften Muskelkatern vorbeugen können: "Die beste Möglichkeit besteht in der Vermeidung von ungewohnt hohen Belastungen. Steigert man also die Belastung langsam, statt in grossen Schritten, ist das Risiko eines Muskelkaters vermindert."

Verwendete Quelle:

  • Gespräch mit Prof. Dr. Michael Behringer, Leiter des Arbeitsbereichs Sportmedizin und Leistungsphysiologie an der Goethe Universität Frankfurt am Main
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