Sie stecken im Sand oder leben an schlecht gesäuberten Salatblättern: Wenn Madenwürmer in den Körper gelangen, werden sie zum Problem. Vor allem kleine Kinder sind anfällig.
Bemerkt man, dass das kleine Kind sich nachts im Intimbereich juckt und kratzt, könnte ein Madenwürmer-Befall dahinterstecken. Dieser bleibt oft längere Zeit unbemerkt. Was Eltern dann tun können.
Madenwürmer beim Kind: Wie macht man den Parasitenbefall ausfindig?
Da sich die Parasiten im Dickdarm einnisten, bleibt der Befall oft längere Zeit unbemerkt, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen. Doch sobald die Weibchen nachts zum After wandern und dort in den Hautfalten ihre Eier ablegen, kommt der Juckreiz.
Um herauszufinden, ob es einen Parasitenbefall gibt, sollten Eltern genau hinschauen, ob sich eventuell kleine Würmer in der Windel oder der Unterhose befinden - und einen Klebestreifen-Test machen. Dabei drücken sie einen gewöhnlichen Klebestreifen kurz auf den Bereich rund um den After, packen ihn in eine Tüte oder ein verschlossenes Glas hinein und nehmen ihn mit in die Kinderarztpraxis, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Unterm Mikroskop können die Mediziner dann die Eier sehen.
Parasitenbefall kann zu Entzündung führen
Der Befall kann zwar unangenehm sein, ist in der Regel jedoch harmlos. Bei Mädchen kann es aber zu Entzündungen im Genitalbereich kommen. Durchfälle, Bauchschmerzen und Übelkeit sind bei sehr starkem Befall möglich, vereinzelt kommt es zu Entzündungen in der Darmwand.
Nach Angaben der BZgA verschwinden die Parasiten bei einer Behandlung mit einem Entwurmungsmittel nach kurzer Zeit. Die Familie, die mit im Haushalt wohnt, und weitere enge Kontaktpersonen sollten sich in der Regel ebenfalls behandeln lassen – weil das Risiko, dass sie sich angesteckt haben, gross ist.
Diese Hygieneregeln sollte man beachten
Die Eier der Würmer bleiben nach Angaben der Apothekerkammer bei kühlen und feuchten Bedingungen bis zu drei Wochen infektiös. Von den Händen der Kinder gelangen sie an Türklinken, Spielzeug oder Handtücher.
Darum gilt es, Kuscheltiere, Bettzeug, Kleidung und andere Textilien bei 60 Grad zu waschen, und Kinderzimmer sowie Toilette, Waschbecken, Armaturen, Türklinken und Plastikspielzeug gründlich zu reinigen. Dieselben Regeln gelten auch bei Kopflaus-Befall.
Die Kinder sollten ihre Hände regelmässig gründlich waschen und die Fingernägel kurz geschnitten haben. Trägt der Nachwuchs noch Windel, sollte man ihn möglichst eng wickeln, damit er sich nicht während des Schlafes wieder im Intimbereich kratzt und die Wurmeier wieder an die Hände gelangen. Denn es kommt häufig vor, dass sich Kinder erneut anstecken, wenn sie sich die Hände danach in den Mund stecken.
Generell gelangen Madenwürmer oft über Spuren von infiziertem Kot, die sich zum Beispiel in der Erde oder im Sand oder an Gegenständen verstecken, in den Körper der Kleinen. Eine Infektion ist auch über Kotreste möglich, die an schlecht gesäuberten Salatblättern hängen.
Die Infektion mit den drei bis zwölf Millimeter kleinen Madenwürmern ist laut BZgA hierzulande die häufigste Wurmerkrankung.
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(spot/dpa)
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