Bonn - Am Montag, 11. März, beginnt in diesem Jahr der muslimische Fastenmonat Ramadan. Wer Diabetes hat und fastet, dem rät die Ernährungswissenschaftlerin Ina Danquah, das Umfeld einzubeziehen, zum Beispiel die Arbeitskolleginnen und -kollegen und den Freundeskreis.
Denn: Gerät der Blutzuckerspiegel ausser Kontrolle, droht lebensgefährliche Unter- oder Überzuckerung. Das Risiko dafür ist im Ramadan erhöht.
Für Muslime mit Diabetes ist es also wichtig, ihr Umfeld zu sensibilisieren, woran solche Entgleisungen des Blutzuckerspiegels von aussen zu erkennen sind - und was dann zu tun ist.
Anzeichen einer Unterzuckerung
Durch den langen Verzicht auf Nahrung kann es beim Ramadan-Fasten zu einer Unterzuckerung kommen. In der Medizin heisst sie Hypoglykämie.
"Bei einer Hypoglykämie wirkt eine Person sehr ruhig, sehr träge. Es kann auch passieren, dass sie ohnmächtig wird", beschreibt Ina Danquah.
Dem Informationsportal diabinfo.com zufolge können auch Schwitzen, Zittern, Unruhe, Verwirrtheit oder Herzklopfen auf Unterzuckerung hindeuten.
Und wenn es Anzeichen einer Unterzuckerung gibt? Im besten Fall hat die Person, die fastet, vorab mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen, was genau dann zu tun ist, hat also einen genauen Plan für diesen Notfall.
Eine Möglichkeit ist, das Fasten in diesem Moment durch das Trinken einer Zuckerlösung zu brechen. Ist die Person hingegen nicht mehr ansprechbar, weil sie das Bewusstsein verloren hat, ist das ein klarer Fall für den Notruf 112.
Anzeichen einer Überzuckerung
Zu Bewusstlosigkeit kann es auch bei einer Überzuckerung, der Hyperglykämie kommen. Auch das kann im Ramadan passieren - etwa durch die geballte Essensaufnahme vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang.
"Das geht meist mit einer Dehydration einher, Betroffene haben also einen ganz starken Durst. Und ihnen wird oft schwindelig, übel oder schwarz vor Augen", beschreibt Danquah. Auch ein erhöhter Harndrang, Müdigkeit, Sehstörungen und ein vertiefter Atem, der leicht süsslich riechen kann, sind diabinfo.de zufolge Anzeichen.
Auch hier gilt: Betroffene wissen in aller Regel, was sie in so einer Situation tun sollten. Sind sie allerdings nicht mehr ansprechbar, sollte man den Notruf 112 wählen.
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