Klingt verrückt, ist aber tatsächlich so passiert: In Österreich hat eine Patientin während ihrer eigenen Hirn-OP unter anderem Mozarts "Kleine Nachtmusik" auf der Querflöte gespielt. Die Ärzte hatten zunächst Bedenken angemeldet.

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Die Russin Sofia Pinaeva gab bei dem Eingriff im Universitätsklinikum Graz zudem Stücke von Johann Sebastian Bach und Sergei Sergejewitsch Prokofjew zum Besten, wie es bei einer Pressekonferenz am Mittwoch hiess.

Für die behandelnden Ärzte war das kleine Konzert während der Hirn-OP eine Premiere.

Während OP aus Vollnarkose geweckt

"Eine Wach-OP ist die einzige Möglichkeit, so viel Tumor wie möglich zu entfernen und dabei keine Hirnfunktionen des Patienten zu opfern", sagt der Leiter des Wach-OP-Teams, Gord von Campe.

Bei dieser OP-Form werde der Patient während der Operation für bis zu zwei Stunden aus der Vollnarkose geweckt. "In dieser Phase testen wir, wie der Patient reagiert, wenn wir sein Gehirn mit elektrischen Impulsen stimulieren.

Durch die direkte Kommunikation mit dem Patienten können wir wichtige Hirnfunktionen wie die Sprache überprüfen", erklärt der Neurochirurg.

Im Fall der Musikerin sei es besonders wichtig gewesen, ihre feinmotorischen Fähigkeiten und ihren Sehsinn in vollem Umfang zu erhalten, damit sie weiter als Musiklehrerin und Fotografin arbeiten kann.

Bedenken vor der Operation

Die Ärzte operierten bereits vor einen Jahr, wollten aber den Genesungsprozess abwarten, bevor Bilder und Videos der Operationen veröffentlich werden.

Vor dem Eingriff hatte das Ärzteteam Bedenken, dass durch das Spiel des Blasinstruments der Druck auf das Hirn zu gross werden könnte.

"Als Plan B hatten wir zusätzlich noch eine Blockflöte im OP-Saal liegen", so der Arzt. Die Operation Pinaevas verlief jedoch problemlos.

"Es gab einen Zwischenfall: Ich hab mich einmal verspielt", sagte die Musikerin.

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