Fragt man Gesundheitsfanatiker, weisen sie uns immer wieder darauf hin, dass Zucker und Salz besonders schädlich für den Körper sind. Aber stimmt das wirklich? Neue Studien bestätigen jetzt zumindest: Salz ist tatsächlich schädlich für die Darmflora. Und daraus ergeben sich weitere gesundheitliche Probleme.
Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin und der Charité-Universitätsmedizin Berlin haben sich das weisse Gold und seine Auswirkungen auf den Körper genauer angeschaut und ihre Ergebnisse veröffentlicht.
Ihre Folgerungen decken sich mit dem schlechten Image des Würzmittels.
Laut den Ergebnissen beeinflusst Salz bei Menschen die Milchsäurebakterien im Darm.
Diese werden bei starkem Salzkonsum reduziert, was sich wiederum auf Immunzellen auswirken soll und so wahrscheinlich die Entstehung von Autoimmunerkrankungen und Bluthochdruck begünstigt.
Das stellten die Forscher bei Mäusen fest, die sie mit Probiotika behandelten, wodurch sich die entsprechenden Krankheiten bei den Tieren verringerten.
Wer stark salzt, schadet seinem Verdauungstrakt
Gerade Fertigprodukte sind häufig zu stark mit Salz angereichert und schaden somit besonders der Darmflora.
Dieser Zusammenhang wurde bisher noch nicht erforscht. Bei den Versuchen mit den Nagetieren stellten die Wissenschaftler fest, dass die durch Salz dezimierten Laktobazillen im Darm etwa in Zusammenhang mit Bluthochdruck stehen und Salz die Zahl der Th17-Helferzellen ansteigen lässt.
Diese werden auch mit Multipler Sklerose in Zusammenhang gebracht.
"Darmbakterien beeinflussen den Wirtsorganismus, ausserdem ist im Darm das Immunsystem sehr aktiv", erklärt Dr. Nicola Wilck, die an der Studie mitarbeitete.
Bei den Tests an männlichen Probanden stellten die Mediziner fest, dass etwa eine verdoppelte Salzmenge die empfindlichen und wichtigen Darmbakterien fast völlig auslöscht.
Laktobazillen lassen sich etwa in fermentierten Speisen wie Käse, Sauerkraut oder Joghurt finden.
Jedoch seien noch viele weitere Studien nötig, um die Wechselwirkungen zwischen Darmflora und der Gesundheit nachweisen zu können, sagen die Forscher. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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