Es ist der erste Masern-Tote in der Schweiz seit acht Jahren: Ein junger Erwachsener wird ins Spital eingeliefert und stirbt wenig später an Lungenversagen. Das Tragische: Der Mann war geimpft.
In der Schweiz ist das erste Mal seit acht Jahren ein Mensch an Masern gestorben. Der junge Mann wurde zwar noch ins Spital gebracht und auf der Intensivstation behandelt, starb jedoch kurze Zeit später an Lungenversagen. Das meldet der "Tages-Anzeiger".
Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) litt der Mann an Leukämie. Sein Immunsystem wurde durch die Therapie stark unterdrückt - weshalb ihn die Impfung nicht schützte. Er starb demnach schon im Januar.
"Ein ganz tragischer Fall, wie er in der Schweiz bis jetzt zum Glück nur selten vorkommt", sagte Daniel Koch vom BAG dem "Tages-Anzeiger". "Wo er sich angesteckt hat, wissen wir nicht."
Bei den jungen erwachsenen stieg der Anteil der Masern-Geimpften zwischen 2012 und 2015 auf 87 Prozent. Um die Masern hierzulande zu eliminieren, bräuchte es jedoch eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent.
In Europa ist das laut der europäischen Seuchenbehörde ECDC bisher 24 von 53 Ländern gelungen. Am weitesten von den 95 Prozent entfernt sind Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Polen, Rumänien und die Schweiz.
Der letzte Masern-Todesfall in der Schweiz ereignete sich 2009: Damals starb ein zwölfjähriges Mädchen. (ank)
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