In den sozialen Medien wurde ein neuer Trend ausgerufen: der Winter Arc. Statt Plätzchen und Gemütlichkeit wird der Winter dafür genutzt, sich in allen möglichen Bereichen selbst zu optimieren. Sinnvoll oder komplett daneben?
Am Sonntag (27. Oktober) ist die Uhr eine Stunde zurückgestellt worden. Damit beginnt für viele ganz offiziell die Zeit der Dunkelheit, der Gemütlichkeit und des Einkuschelns. Aber wer bei Winter an Sofa, Tee, Plätzchen und Bingewatching denkt, kommt auf TikTok gerade nicht mehr weit. Hier lautet der neueste Trend "Winter Arc" und bedeutet das genaue Gegenteil von schummriger Faulenzerei. Stattdessen werden die Monate von Oktober bis Ende Dezember zur intensiven Selbstverbesserung genutzt.
Der Begriff "Arc" bedeutet so viel wie "Bogen" und bezieht sich in der Popkultur und beim aktuellen TikTok-Trend auf die Veränderung eines Charakters während seiner Geschichte. Beim Winter Arc geht es darum, während des Winters eine Entwicklung durchzumachen und als bessere Version seiner selbst im neuen Jahr anzukommen. Der eigene Winter Arc ist sozusagen die persönliche Heldenreise, an deren Ende man als gesunder, gestählter und resilienter Mensch ins neue Jahr startet.
Selbstoptimierung Winteredition
Der Rückzug im Winter wird also bewusst dazu genutzt, um sich körperlich, mental und manchmal sogar finanziell neu aufzustellen. Die Regeln sind nicht festgelegt. Für die meisten User stehen frühes Aufstehen, eine gesunde Ernährung, fünfmal die Woche Sport und das Erlernen von neuen Fertigkeiten auf dem Programm.
Wichtig ist zudem der "Digital Detox". Anstatt die Zeit am Handy zu verschwenden, werden die Helden der Winter Arc dazu ermutigt, ihre Bildschirmzeit zu minimieren. Auch geistige Weiterentwicklung steht im Fokus. Meditation, Achtsamkeitsübungen und persönliche Reflexion sollen dabei helfen.
Winter Arc kann auch nach hinten losgehen
Um sich in der dunklen Jahreszeit vor einer depressiven Verstimmung zu schützen, sind Routinen und Strukturen psychologisch durchaus sinnvoll. Auffällig am Winter-Arc-Trend ist allerdings, dass er besonders von Männern in den sozialen Medien nahezu martialisch aufgegriffen wird. Sie scheren sich symbolisch die Köpfe und kündigen an, soziale Kontakte inklusive Partnerschaften für die nächsten Monate aus ihrem Leben zu streichen. So wollen sie jeglicher Ablenkung während ihrer Selbstoptimierungsphase aus dem Weg gehen.
Ein Rückzug von sozialen Beziehungen ist für die eigene Entwicklung allerdings völlig ungesund. Experten warnen zudem, dass der Druck zur Selbstverbesserung in so kurzer Zeit für die meisten Menschen ebenfalls kontraproduktiv ist. Sinnvoller und nachhaltiger ist es dagegen, sich realistische Ziele zu setzen. Dasselbe gilt auch jedes Jahr wieder für Neujahrsvorsätze - aber immerhin die kann man sich nach einem erfolgreichem Winter Arc sparen. (mia/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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