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(cho) Immer mehr Prominente gelten als sexsüchtig. PR-Gag oder ernstzunehmende Krankheit?

Wenn sie es auch noch so oft dementieren: Immer mehr Prominente geraten aufgrund ihrer angeblichen Sexsucht in die Schlagzeilen.

Stars wie David Duchovny, Lindsay Lohan und Michael Douglas - alle sind sie, glaubt man den Medienberichten, süchtig nach Sex! Auch das Hollywood-Urgestein Jack Nicholson wird schon seit Jahren mit der Krankheit in Verbindung gebracht.

"Ich hatte Sex mit über 2.000 Frauen und nehme Viagra"

Die angebliche Sexsucht des 71-jährigen Jack Nicholson bleibt ein immer wieder kehrendes Thema in den Medien. Der Schauspieler soll fünf Kinder von vier verschiedenen Frauen und schon in den 70ern mit Hollywood-Kollegen rauschende Sexparties gefeiert haben.

Auch behauptet der Star, in seinem Leben bereits mit mehr als 2.000 Frauen geschlafen zu haben, was die Gerüchte um seinen ausgeprägten Sexualtrieb nur anheizt. Ende 2007 setzte er in einem Interview mit der britischen Boulevardzeitung "The Sun" noch einen drauf: Auf die Frage nach der Anzahl seiner leiblichen Kinder erwiderte er "Nach allem was ich weiss, könnten es 9.000 sein (...) Ich habe immer so frei gelebt."

Danach räumte der Star aber noch ein, dass auch er in die Jahre komme und daher in Sachen Sex ein wenig kürzer treten müsse. "Du kannst es nicht mehr so wild treiben in diesen Tagen. Aber ich bin so wild, wie es geht."

Ist dieser Mann seinem "Basic Instinct" verfallen?

Auch ein anderer, in die Jahre gekommener Hollywood-Star, wird der Sexsucht bezichtigt: Kein geringerer als Michael Douglas.

Anfang der 90er wurde der Schauspieler und Hauptdarsteller des Erotik-Thrillers "Basic Instinct" in den Medien von seiner damaligen Ehefrau, Produzentin Diandra Douglas, als sexsüchtig geoutet. Douglas soll sich daraufhin selbst in eine Klinik zur Therapie eingewiesen haben.

Heute ist der 64-Jährige mit Catherine Zeta-Jones verheiratet und distanziert sich immer mehr von den Gerüchten seiner angeblichen Sexsucht. Bald aber kann Douglas seinen vermeintlichen Sexualtrieb wieder auf der Leinwand ausleben: Aktuell dreht er den Kinofilm "Solitary Man", in dem er einen sexbesessenen Automagnaten spielt.

Sexsüchtiges It-Girl?

Lindsay Lohan hat mit ihren 22 Jahren schon einiges erlebt: Drogen- und Alkoholprobleme, Ärger mit der Justiz und mehrere Entzugstherapien.

Ende 2007 wurde ein neues Gerücht laut: Lindsay leide unter Sexsucht. Das behauptet zumindest ihr Ex-Liebhaber, Snowboarder Riley Giles.

"Sie ist definitiv nymphoman. (…) Sie war unersättlich", so die Worte des 25-Jährigen. Er vermutete, dass Lindsay ihre therapierte Drogenabhängigkeit mit der Sucht nach Sex zu kompensieren versuchte. "Wenn man wie Lindsay anfällig für Süchte ist, braucht man Orgasmen, um Drogenkicks zu ersetzen."

Nachdem mittlerweile die Gerüchte um ihre Sexsucht abgeklungen sind, macht Lindsay wieder in anderer Hinsicht von sich reden: Seit Sommer 2008 hat sie sich sexuell neu orientiert und führt eine lesbische Beziehung mit Sam Ronson. Bislang kamen von dieser noch keine (Sex-)Klagen.

Vom Ghostbuster zum "Sexmaniac"

Sexsucht ist auch im Hause von Schauspieler Bill Murray ein Thema. Im Mai 2008 behauptete die Frau des 48-jährigen Stars in den internationalen Klatschspalten, dass sie jahrelang unter seiner "unerträglichen Sexsucht" zu leiden hatte. Zudem warf sie Murray vor, alkoholabhängig und gewalttätig zu sein sowie permanent fremdzugehen.

Der Star aus "Lost in Translation" und "Ghostbusters" hat die Pressemeldungen bislang weder bestätigt noch zurückgewiesen. Seine Ehe wurde im Juni 2008 geschieden. Aus dieser und seine vorigen Ehe hat der Schauspieler sechs Kinder.

Unzüchtige Liebeleien des Ehemanns

Nicht immer sind die Hollywood-Stars selbst von der Sexsucht betroffen - auch deren weniger prominente Partner können damit für Schlagzeilen sorgen.

So geschehen im Hause von Halle Berry: Die schöne Schauspielerin war von 2001 bis 2005 mit dem Sänger Eric Benet verheiratet. Seine Sexsucht und seine Untreue hätten dazu beigetragen, dass sie sich von ihm getrennt habe, verriet Halle Berry der Presse. Auch Benet selbst gab an, einen Monat in einer Sexklinik verbracht zu haben und Halle Berry mehrmals untreu gewesen zu sein.

Heute ist die 42-jährige Oscar-Preisträgerin glücklich mit Model Gabriel Aubry verlobt und seit März 2008 Mutter einer gemeinsamen Tochter.

"Ja, ich bin sexsüchtig!"

Der Akte-X-Star David Duchovny macht kein Geheimnis aus seiner Sexsucht:

Der Schauspieler hat sich Ende August 2008 öffentlich zu seiner sexuellen Besessenheit bekannt. Daraufhin hat sich der 48-Jährige freiwillig in eine Klinik einweisen lassen - für seine Familie eine harte Belastungsprobe.

Zwei Monate später wurde Duchovny nach scheinbar erfolgreicher Behandlung entlassen. Doch seine angeschlagene Ehe konnte er nicht retten – nach elf Jahren lässt er sich von seiner Noch-Ehefrau, Schauspielerin Téa Leoni, scheiden.

Seit 2007 spielt Duchovny in der amerikanischen Serie "Californication" die Hauptrolle, in der er ironischerweise einen sexbesessenen Charakter verkörpert.

Die Sucht nach Sex - eine ernstzunehmende Krankheit

David Duchovny's Sexsucht hat ihn seine Ehe gekostet. Was geht in Personen wie ihm vor, wenn sie besessen von der körperlichen Liebe sind?

Experten sprechen von Sexsucht, wenn bei den betroffenen Personen ein übermässig hoher Geschlechtstrieb vorhanden ist. Sex wird dann häufig als Mittel eingesetzt, um negative Gefühle wie Trauer oder Einsamkeit zu unterdrücken. Allerdings verschafft der "mechanische" Sex den Betroffenen keine Befriedigung, sondern bewirkt lediglich, dass diese sich seelisch besser fühlen. Bei Sexentzug werden bei den Patienten ähnliche Symptome festgestellt wie bei Drogenabhängigen.

In Grossbritannien leiden über acht Prozent der Bevölkerung unter Sexsucht, in Deutschland schwanken die Zahlen zwischen einem und sechs Prozent. In den USA, so schätzen Forscher, sind über drei Millionen Amerikaner von der Krankheit betroffen. Generell seien nur circa 20 Prozent der Sexsüchtigen weiblich, der Rest ist männlich.

Während es in den Vereinigten Staaten schon spezielle Kliniken zur Therapie von Sexsucht gibt, bieten hierzulande Psychotherapeuten und Selbsthilfegruppen den deutschen Sexbesessenen Hilfe an.

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