(mfr/ah) - Heutzutage braucht man sich für den Erwerb von Sexspielzeug nicht mehr zu schämen. Freizügig werden Verkaufspartys abgehalten und jeder kann sich Vibratoren, puschelige Handschellen und Co. kostengünstig nach Hause holen. Doch es gibt andere Gründe, warum man einen solchen Kauf nicht bedenkenlos tätigen sollte. Das Verbrauchermagazin "Ökotest" hat die Schadstoffbelastung von Vibratoren und Gleitmitteln geprüft - und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis.

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Vibratoren

"Ökotest" kaufte 22 Vibratoren ab einem Preis von 9,99 Euro ein und stellte fest: Die Hälfte der im Labor untersuchten Lustbringer sind derart mit Schadstoffen belastet, dass von einem Kauf dringend abzuraten ist.

Zwar verarbeiten viele Hersteller in ihren Produkten inzwischen Silikon statt PVC. Damit der Kunststoff PCV biegsam wird, werden gefährliche Weichmacher wie Phthalate zugegeben. Eine EU-Arbeitsgruppe stuft Phthalate als fruchtbarkeitsschädigend ein. Doch auch in Silikon wurden gesundheitsschädliche Stoffe entdeckt. So zeigen fünf der getesteten Sextoys einen erhöhten Gehalt von Dibutylzinn auf. Wie das Online-Magazin "Analytik-News" berichtet, handelt es sich bei der Chemikalie um ein Umweltgift, das in hohen Dosen unser Immunsystem schwächen und zu Reizungen der Haut führen kann.

Bei 17 der 22 geprüften Modelle entdeckten die Tester ausserdem in erhöhter Menge polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) - krebserregende Substanzen.

Lediglich zwei der untersuchten Sexspielzeuge sind laut "Ökotest" ohne Einschränkungen zu empfehlen. Zwei weitere Vibratoren sind zwar äusserlich frei von Schadstoffen, jedoch finden sich im Inneren der Geräte gesundheitsschädliche Substanzen.

Gleitmittel

Gleitgele sollen für genügend Feuchtigkeit beim Liebesspiel sorgen oder selbiges einfach nur ein wenig bereichern. "Ökotest" untersuchte 19 Produkte auf ihre Inhaltsstoffe und kam zu einem weitgehend positiven Fazit: Die Mehrheit der Gleitmittel erachten die Tester als bedenkenlos einsetzbar.

Allerdings, drei Produkte fielen auch hier durch. Sie enthalten den krebserregenden Stoff Formaldehyd.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite von "Ökotest":

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