- Die Frühlingssonne ist nicht zu unterschätzen und verursacht häufig Sonnenbrand.
- Bei Schmerzen hilft Kühlung - aber sanft!
Der Sommer feiert dieses Wochenende seinen Einstand, und am liebsten möchte man nach einem gefühlt endlosen Winter jede Minute draussen verbringen. Doch Meteorologen warnen: Schon 15 bis 30 Minuten in der Sonne reichen jetzt, um sich einen knallroten und unangenehmen Sonnenbrand zu holen.
Kühlen - aber sanft!
Wenn's dann schon zu spät und die Haut gerötet ist, kann das sehr unangenehme Schmerzen verursachen. Die gereizte Haut zu kühlen, ist laut Claas Ulrich, Oberarzt und Leiter des Hauttumorzentrums an der Charité (Universitätsmedizin Berlin) eine hilfreiche Massnahme.
Allerdings sollte man nicht mit Kühlpacks oder Eis kühlen, warnt Ulrich. Weil die Haut durch den Sonnenbrand schon geschädigt ist - bei einem Sonnenbrand handelt es sich letztlich um eine Entzündung der Haut - kann sie sich nicht mehr richtig schützen, und es drohen Erfrierungen.
Ulrich empfiehlt, sanft zu kühlen. Das kann in Form einer kühlenden Lotion, einer Pflegemilch oder Creme sein.
ASS hilft - und was ist mit Quark?
Ausserdem könne bei schwereren Sonnenbränden die Einnahme einer entzündungshemmenden Substanz sinnvoll sein - einmalig bis zu ein Gramm Acetylsalicylsäure (ASS), erläutert Ulrich.
Kortison, entweder als Hydrokortison-Lotion aus der Apotheke oder im Notfall sogar als Tablette durch den Bereitschaftsarzt bei schwerem Sonnenbrand, ist nur die Reservelösung, sagt Ulrich. Beides kann den Verlauf eines Sonnenbrandes etwas abmildern.
Was ist mit Hausmitteln wie Quark? Bei diesem häufig gehörten und gut gemeinten Ratschlag winkt Ulrich ab: "Das ist natürlich nichts, was man wirklich empfehlen kann", meint er.
Dass Quark aber zumindest schmerzlindernd wirken kann, befindet der Münchner Hautarzt Christoph Liebich vom Berufsverband Deutscher Dermatologen. "Der Schaden ist aber trotzdem da", warnt er.
Warum die Sonne jetzt so gefährlich ist
Warum die Sonne gerade jetzt besonders intensiv auf unsere Haut wirkt, liegt nicht nur daran, dass wir uns nach dem Winter wieder erst an sie gewöhnen müssen.
Durch zusätzliche Ozonlöcher im Frühling gelangen mehr UV-Strahlen auf die Erde: "Im Frühjahr verändert sich die Temperatur in der Stratosphäre und rutscht unter minus 80 Grad Celsius, wodurch Ozon abgebaut wird", erklärt Dermatologe Professor Eckhard Breitbart im Gespräch mit unserer Redaktion.
Besonders tückisch: Wir spüren diese besonders intensive Wirkung der Sonne gar nicht - vor allem nicht, wenn dazu noch eine frische Frühlingsbrise weht.
Gefährliche Lust auf Bräune
Übrigens: So schön es sich auch anfühlt, im Sommer ein bisschen Farbe zu bekommen, warnen Hautärzte vor dem Bedürfnis, braun zu werden. "Bräune muss man eigentlich als Hautkrankheit betrachten", stellt Liebich klar. Jeder sollte sich bewusst machen, dass UV-Licht die Haut nicht nur schneller altern lässt, sondern auch Hautkrebs verursachen kann.
Jede UV-Belichtung verursache Erbgutschäden in den Zellen, betont auch der Berliner Dermatologe Christian Kors. "Die Haut verzeiht extrem viel, aber sie vergisst keinen einzigen UV-Strahl." (mak/af/dpa)
Hinweis: Dies ist ein Artikel aus unserem Archiv.
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