Wer im Sommer zu lange in der prallen Sonne verweilt, riskiert einen Sonnenstich. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Hitzschlag. Wir erklären die Symptome und sagen, bei welchen Anzeichen Sie dringend handeln sollten.
Ob am Badesee, auf dem Balkon, bei der Gartenarbeit oder einer ausgedehnten Fahrradtour – nicht selten wird die Sonne unterschätzt. Erst wenn sich plötzliches Unwohlsein bemerkbar macht, Schwäche, Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten, wird der Schatten aufgesucht.
Für den Organismus wird ein Übermass an Sonne schnell gefährlich. Sonnenstich oder sogar ein lebensbedrohlicher Hitzschlag können die Folge sein. Doch wie unterscheidet man einen Sonnenstich von einem Hitzschlag und bei welchen Symptomen sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden?
Sonnenstich: Anzeichen und Behandlung
Anzeichen eines Sonnenstichs sind starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Wer zu lange mit dem Kopf in der Sonne lag, spürt bei einem Sonnenstich womöglich auch ein benommenes Gefühl, Schwindel und Abgeschlagenheit. Auch ein steifer Nacken und ein ‚glühender‘ Kopf können Anzeichen für einen Sonnenstich sein.
Werden Kopf und Nacken zu lange der Sonne ausgesetzt, kann sich die Hitze im Kopf stauen und die Hirnhaut reizen. Das Hirn schwillt an. Deshalb spielen sich die Sonnenstich-Symptome auch eher in der Kopfregion ab. Es ist ratsam, Kopf und Nacken mit einem Sonnenhut zu schützen.
Doch was ist zu tun, wenn es zu spät ist und der Kopf brummt, man sich schwach und unwohl fühlt? Sie sollten sich dann umgehend aus der Sonne begeben und den Kopf kühlen. Der Körper braucht in so einer Situation viel Ruhe, um sich zu regenerieren. Zudem sollte viel getrunken werden, idealerweise Wasser oder ungesüsster Tee in Zimmertemperatur. Sind die Symptome eher schwach, Kreislauf und Bewusstsein nicht beeinträchtigt, klingt der Sonnenstich in der Regel von alleine ab. Als Hausmittel bei einem Sonnenstich können kalte Umschläge auf Stirn und Nacken Abhilfe schaffen.
Sonnenstich oder Hitzschlag?
Bei sehr ausgeprägten Symptomen sollte nicht gezögert und ein Notarzt gerufen werden. Vor allem Kinder, alte und kranke Menschen laufen Gefahr, bei Überanstrengung im Sommer einen Hitzschlag zu erleiden. Auch sportliche Betätigung oder körperlich anstrengende Arbeit bei starker Hitze können dazu führen, dass der Körper nicht ausreichend Wärme abgeben kann und überhitzt.
Bei einem Hitzschlag steigt die Körpertemperatur so stark an, dass der Organismus sie nicht mehr regulieren kann. Die Schweissproduktion fällt aus, die Haut färbt sich rot und wird trocken und heiss. Es besteht Lebensgefahr.
Genau wie beim Sonnenstich können bei einem Hitzschlag Symptome wie Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit und Benommenheit auftreten. Bei einem Hitzschlag ist der gesamte Körper betroffen. Herzrasen bei niedrigem Puls, Bewusstseinsstörungen, Schwäche, Erbrechen – hier muss sofort ein Notarzt gerufen und erste Hilfe geleistet werden.
Hitzschlag: Erste Hilfe leisten
Als Erste-Hilfe-Massnahme sollte der Betroffene sofort in den Schatten gebracht und aus enger Kleidung befreit werden. Bei Anzeichen eines Schocks die Beine hochlagern. Kalte Tücher auf Kopf, Nacken und Füssen, Zufächeln von Luft und Trinken helfen, die Körpertemperatur zu senken. Überprüfen Sie Bewusstsein, Puls und Atmung der Person aufmerksam, bis der Notarzt eingetroffen ist.
Viele Hitzschlag-Patienten werden direkt in die Intensivstation eingeliefert, da wichtige Organe durch den Zusammenbruch des Herz-Kreislauf-Systems nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Generell gilt: Vorbeugen! Meiden Sie die besonders heissen Stunden des Tages und verzichten Sie auf Sport und Anstrengung bei hohen Temperaturen. Schützen Sie Kopf und Nacken vor der Sonne und achten Sie darauf, ausreichend zu trinken.
Verwendete Quelle:
- Interview mit Dr. Bärbel Müssig
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