Ständig müde, schlapp und erschöpft - trotz ausreichend Schlaf? Dahinter können mitunter ernsthafte Erkrankungen stecken. Wann man zum Arzt sollte und was helfen kann.
Viele Menschen kennen das Gefühl: Selbst nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf fühlen sie sich müde und erschöpft. Laut einer Umfrage kennen 96 Prozent der Deutschen dieses Problem. 60 Prozent der Befragten fühlen sich sogar mehrmals pro Woche schläfrig, zu müde oder haben Konzentrationsschwierigkeiten.
Laut Ingo Fietze, Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums an der Charité in Berlin, kann das vor allem an der Schlafqualität liegen. "Ein Mangel an Tiefschlaf und häufiges unbemerktes nächtliches Erwachen durch Beinbewegungen oder Atmungsstörungen sind dabei die häufigsten Übeltäter", erklärt Fietze im Interview.
Selten sei dagegen die Hypersomnie, auch als "Schlafsucht" bekannt, bei der sich Betroffene trotz langer Schlafzeiten am Tag schläfrig fühlen. Hinter ständiger Müdigkeit trotz ausreichenden Schlafs können laut Fietze jedoch auch ernsthafte Erkrankungen stecken, etwa eine psychische Erkrankung, eine Schilddrüsenunterfunktion, Anämie oder ein Tumor.
Wann man wegen ständiger Müdigkeit zum Arzt gehen sollte
Beeinflusst die ständige Müdigkeit die Lebensqualität oder die Leistungsfähigkeit am Tag zunehmend, rät der Schlafforscher zu einem Besuch beim Arzt, um eventuelle Ursachen abzuklären. "Tagesschläfrigkeit oder unfreiwilliges Einschlafen am Tag sollte schon früher zum Arzt führen", so Fietze.
Zudem empfiehlt er, den Schlaf selbst zu tracken, etwa mit einer App. Betroffene sollten beobachten, ob das Müdigkeitsproblem am Wochenende oder im Urlaub besser ist.
Welche Massnahmen helfen können
Koffein als Massnahme gegen die Müdigkeit stuft der Mediziner als durchaus hilfreich und effektiv ein. "Wenn nicht, dann liegt der Müdigkeit meist ein medizinisches Problem zugrunde", sagt er.
Neben Koffein könnten auch Ingwer oder Kräuter gegen die Müdigkeit helfen. Zudem empfiehlt er helles Licht direkt nach dem Aufstehen, Bewegung, eine vitaminreiche Nahrung und eine nicht zu warme Umgebung. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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