Menschen in Ländern mit hohen Einkommen haben weltweit am wenigsten Vertrauen in Impfungen. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der britischen Wohltätigkeitsorganisation Wellcome.
Demnach glauben in Westeuropa 22 Prozent der Menschen, dass Impfungen gefährlich sind, in Frankreich sind es sogar 33 Prozent. Das grösste Vertrauen gibt es in Bangladesch und Ruanda, wo fast die gesamte Bevölkerung überzeugt ist, dass Impfungen ungefährlich, wirksam und wichtig sind.
Angst vor Infektion in entwickelten Ländern geringer
Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Gallup zwischen April und Dezember 2018 mehr als 140.000 Menschen ab 15 Jahren in 144 Ländern. Wellcomes Leiter für Öffentlichkeitsarbeit, Imran Khan, zeigte sich "verblüfft" vom "Ausmass der Unterschiede" in der Wahrnehmung von Impfungen.
Das mangelnde Vertrauen gegenüber Impfungen in wohlhabenden Ländern bezeichnete Khan als "Nachlässigkeitseffekt". Hohes Vertrauen gebe es vor allem in Ländern mit mehr Infektionskrankheiten. In entwickelten Ländern hingegen sei die Gefahr, infiziert zu werden, meist geringer - selbst ohne Immunisierung. Wer sich dort anstecke, werde "vielleicht nicht so krank oder stirbt nicht, weil wir ziemlich gute Gesundheitssysteme haben", fügte Khan hinzu. © AFP
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